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schreiben. Von hinnen / wann man zur Estabrucken hinab raiset / hat man durch sehr fruchtbare Aecker / vnd stetswärende Gärten deß Alt-Landes / biß zum Fluß Suinga / vnd der Statt Stade / 3. Meilen. Anno 1424. ward Boxtehude / von den Hertzogen zu Braunschweig vergebens gestürmet. An. 1552. hat Graf Volrad von Manßfeld diese Statt auch vergeblich belagert / hergegen die Jungfrawen-Clöster nahend der Statt verbrennet. An. 1632. den 4. Martij / nahm Buxtehude der Schwed. General / Achatius Todt / mit Accord ein. Nachgehends ward sie dem Ertzstifft Bremen / von den Schweden gutwillig restituirt: Aber An. 1645. den 18. Tag Hornungs / ergab sich diese Statt / ohn einigen Canon-Schuß / auff Gnad vnd Vngnad / wieder an die Schwedisch-Königsmärckische. Anno. 47. wurde allhie auff dem Creutzstand / so eine Insul / zum Stifft Bremen gehörig / vnd in der Elbe / gegen Glückstatt über / gelegen / von den Schwedischen / ein Blockhauß gebawet.


Bramstede.

Ein vornehmer Fleck / den theils zu Stormaren / ins gemein aber zum Hertzogthumb Holstein / rechnen. An. 1317. ist bey diesem Ort / zwischen Graf Adolphen von Schawenburg / vnd Graff Gerharden von Holstein / zugenant dem Grossen / ein harter Scharmützel gehalten worden / in welchem Graff Gerhard obgesieget hat. Sihe vnten Pinnenberg.


Bredenberg /

Ein vestes / den Herren von Rantzow gehöriges / nahend Itzehoe / vnd an der Stoer / in Holstein / gelegenes Schloß / in welchem schöne Inscriptiones, (die Nathan Chytraeus, in seinen deliciis Apodem. vom 604. biß auffs 667. blat setzet) allerhand Bilder / Conterfeten / vnd schönes Mahlwerck / vor dem nächsten Krieg / zu finden gewesen. Wird vnter die vesteste Schlössr in Holstein gerechnet: Ist aber auch nicht vnangefochten blieben: vnd haben solches Anno 1627. die Keyserischen / hernach im Christmonat / deß 43. Jahrs / der Schwedische FeldMarschall / Herr Leonhard Torstensohn / erobert: vnd als Er / das folgende Jahr im Augstmonat / wieder auß Holstein gezogen / besetzter hinterlassen: Aber im October dieses 44. Jahrs / hat es sich / auß Mangel Holtz / vnd Artzneyen / an die dänischen / mit Accord ergeben.


Breitstede /

Ein Stättlein / davon Andreas Angelus, in seiner Holsteinischen StättCronick / Cap. 11. also schreibet: Das Stättlein Breitstede ist in Historien nicht viel bekant. Es ligt aber an der West-See / in Suder-Juthland / oder im Hertzogthumb Schleßwigk / zwischen Tundern / vnd Husem. Von etlichen wirds Brestede genennet. Das Wappen aber dieses Stättleins ist ein schmale Brücke übers Wasser/ gleich einem Crucifix. Biß hieher Angelus. Anno 1629. haben die dänischen diesen dem Hertzog Friederichen zu Holstein / gehörigen Ort / weil Er nicht wider die Keyserischen gewesen / eingenommen.

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Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_042.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)