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Apenroda.

Vom Pontano, in Rebus Danicis, Apenroa / vnd vom Helduadero Apenrade / genant / ist ein Stättlein im Hertzogthumb Schleßwig / zwischen Hadersleben / vnd Flensburg / fast auff halbem Weg gelegen / dessen in den Dänischen Historien offt gedacht wird. In einer Relation wird gesagt / daß solcher Ort 4. Meilen von Sunderburg gelegen seye. Ist Anno 1524. von Königs Friderici I. Soldaten / vnd Anno 1576. durchs Fewer / den 25. Octobris, übel zugerichtet / vnd über die Helffte abgebrandt worden; als eine Magd ein Liecht / vnversehener weise / in dürren Hopffen hat fallen lassen. Vnd Anno 1610. den 19. May / ist das gantze Stättlein / biß auff etlich wenig Häuser / gantz abgebronnen. Sihe / wie es damaln zugegangen / den besagten Heldvader / p. 282. Vnd wie im Aprilen Anno 1644. das Schwedisch Duglassische Regiment / von den Dänischen / allhie überfallen worden / den Tomum 5. Theatri Europ. fol. 381. a. vnnd die HerbstRelation selbigen Jars / am 23. Blat.


Arensböcke.

Im Wagerland / zwischen Lübeck / vnd Pretz / (von dannen man auff Kiel kompt) gelegen. Johann Peters sagt / in der Holsteinischen Chronick / daß das Closter Arensböcke / durch Graff Niclaus von Holstein / im Jahr 1398. zu bawen angefangen / vnd Jungfrawen / auß den Clöstern Pretze / vnd Itzeho / genommen: Aber Anno 1402. solches den Carthäusern eingethan worden. Er / der Graff / seye Anno 1400. zu Osthave / bey Itzeho / gestorben / vnd daselbst bey seinen Vättern im Kloster begraben worden. Es meldet Carolus Carafa, Bischoff zu Aversa, Comment. de Germania sacra restaurata, vnd in selbigen Buchs Anhang / daß Anno 1628. vom Käyserlichen Hoff auß / dem Hertzog von Holstein anbefohlen worden / dieses Closter / so besagter Welscher Bischoff / Arsenweck nennet / den Carthäusern zu überlassen. Es hat aber noch neulich Herr Joachim Ernst / Hertzog zu Schleßwig / vnd Holstein etc. der Fürstlichen Sunderburgischen Lini / Anno 1595. den 29. Augusti / gebohren / allhie Hoff gehalten / vnnd von dero Gemahlin / Frawen Dorothea Augusta / Hertzog Johann Adolphen zu Schleßwig / vnd Holstein / Tochter / mit der Er Anno 1633. den 12. May / zu Gottorff Beylager gehalten / etliche junge Herren vnd Fräwlein / im Leben gehabt. Nicolaus Helduaderus schreibet pag. 97. daß Anno 1534. Marcus Meyer von Lübeck / das besagte Closter / so jetzt ein Ampt / gebrandschatzt habe.

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Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_025.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)