Seite:Saxoniae Inferioris (Merian) 019.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hab es Saltzquelle / da gut Saltz gesotten werde: Vnd das Fürstliche Land Hoffgericht seye zu Sternberg. Sihe / was er von den Stätten dieses Landes schreibet / darinnen man ins gemein die Sächsische Spraach redet; wiewol man sich nunmehr in den Stätten / auch auff die HochTeutsche zu begeben pflegt. So gebraucht man sich in diesem Lande der gemeinen Lehenrechte; wie D. Cothman vol. 1. Consil. 26. n. 130. berichtet. Es seind allda auch die Weibspersonen der Lehen fähig; dieweil dieselbige Hertzog Albrechten / gewestem Könige in Schweden / zusteuerten / damit Er sein Lösegelt / der Königin Margrethen in Dännemarck / erlegen kunte. Obgedachter P. Lindeberg. in Chron. Rostoch. meldet lib. 2. c. 11. p. 66. hievon also: Tandem Albertus dimissus, lytro persoluto, multum ad id mundo suo muliebri Megapolensium foeminis opitulantibus, quas in recompensationem privilegio donavit, ut contra Leges Augustales, non exstantibus masculini generis liberis, ad vitam haereditati succederent.


VII. Endlich das Hertzogthumb Sachsen Lauenburg (so in der Reichs-Matricul / monatlich einfach auff d. zu Roß / vnd 30. zu Fuß / oder 216. fl. an Gelt / belegt ist) betreffende / so schreibet Melchias Nehel / in Chronographia Decennali, vnd beygefügter Chorographischen Beschreibung der Länder etc. daß neben dem HaubtOrth Lauenburg an der Elb / in Nider Sachsen / (von welchem vnden vnder den Stätten / vnd davon dieses Hertzogthumb den Nahmen hat.) Die Hertzogen von Sachsen / auß dem Anhaltischen Stammen / auch haben die Schlösser / vnd Aembter / Neuenhauß / so vest; Frantzhagen; Sassenhagen; vnnd Schwartzenbeck: Ratzeburg seye eine besondere Graffschafft gewesen / jetzo aber Hertzogs Augusti von Sachsen / Lauenburg: Hoffstatt: Zu dem Lande von Lauenburg gehören auch die Stätte Möllen jetzt Lübeckisch) / vnnd Bergdorff (oder Bergerdorff / so der Zeit Lübeckisch / vnd Hamburgisch) / so wol die vier Marschländereyen in der Ham / so den Stätten Lüneburg / vnd Hamburg (siehe aber unten Gamme) verpfändet: Auff der Marckseite vber der Elbe / am Lüneburger Lande / lige der Flecken Attelnburg / so neben etlichen da herumb befindlichen Orthen / Lauenburgisch seye: Vmbs Jahr 1500. habe Hertzog Erich das Ländlein Hadelör / welches im vntersten Winckel deß SachsenLandes / zwischen der Elbe / vnd WestSee / innen ligt / bezwungen / vnd an sich gebracht / darinnen der fürnembste Orth Atterndorff: Deß Fürstenthumbs NiderSachsen Erbland Marschalcke seyen die von Bülau / auff Gudan / Wainungen; die andern Adelichen Geschlechte finde man auch in Mechelburg: Vber die verstorbne Fürsten / als Hertzog Ernst Ludwigen / Frantz Julius / vnd Joachim (Frantz Joachim) / seyen / im Jahr 1641. noch am Leben gewesen / Hertzog Julius Heinrich / Frantz Albrecht / Rudolph Maximilian / Augustus / Frantz Carl / vnnd Frantz Heinrich. Vnd dieses sagt Nehel. Es ist aber / auß den jetzterwehnten Herren Brüdern / deß Hertzog Frantzen zu Sachsen / oder Sassen (wie ihn Theils nach der Sächsischen Spraach nennen) / vnd Fr. Marien / Hertzogin zu Braunschweig etc. Söhnen / seithero Hochgedachter Hertzog Frantz Albrecht / den 10. Junij Anno 1642. zu Schweidnitz / in Schlesien / gestorben. Ob Er von seiner Gemahlin / Fraw Christina Margaretha / gebornen Hertzogin zu Mechelnburg / Erben hinderlassen haben mag / ist diß Orts vnbewust; Hochgedachter Hertzog Augustus zu Ratzeburg / so An. 1577. den 17. Febr. gebohren worden / hat von 2. Gemahlinen 2. junge Herren / vnnd etliche Fräwlein / bekommen. Es ist aber An. 1646. geschrieben worden / daß selbiges mal die andere Gemahlin / vnd noch einiger junger Herr / auch gestorben; vnd daher seine Herren Brüder / mit ihme / zu Hamburg zusammen kommen weren / zu berathschlagen / wie es auff seinen / deß Hertzogs Augusti / als regierenden Fürsten / Todtfall / solte gehalten werden; sonderlich weiln das Land der Augspurgischen Confession zugethan; der nächstfolgende Herr Bruder / Hertzog Julius Heinrich aber / An. 1586. den 9. April. gebohren / so in Böheimb

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_019.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)