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Hertzogthumb Mechelnburg / belehnet worden. Welches man aber dahin gestellet seyn läßt. Dieses ist gleichwol wissent / daß die hochgedachte beede Herren Brüder / Hertzog Adolph Friederich / vnd Hertzog Johann Albrecht / Hertzog Johannis Söhne / ein Zeit lang sich ausser Lands auffhalten müssen; biß sie den 25. Junij / Anno 1631. vom König auß Schweden / wider seind eingesetzt worden. Sihe / was vorhero dieser König / für scharffen Befelch / an alle Einwohner dieses Hertzogthumbs hat ergehen lassen / beym Joh. Micraelio, lib. 5. vom Pommerlande / p. 267. Es seind aber folgends sie / die Hertzogen von Ihr Käys. Mayest. selbsten wider zu Gnaden auffgenomen / vnd / wegen vnderschiedlicher beschehener Vorbitt / bey Land vnnd Leuthen gelassen worden. Was das Lande selbsten betrifft / ist davon in Continuatione Itinerarii Germaniae, fol. 198. gehandelt worden. Sihe auch obangezognen Chytraeum. Petrus Lindebergius, in der Rostochischen Chronick erstem Buch sagt / daß in diesem Lande nichts wüst / vnd öd / lige; es seyen da keine Felsen / Wildnussen / vnd Berge / nur wenig Berglein / die sich gemächlich auff die gantz fruchtbare Aecker herab ziehen: Habe 16. vornehme Stätte / vnnd so viel auch reiche Clöster / herrliche Schlösser / vnzahlbar viel Dörffer / viel Gewilde in den Wälden / viel Viehs / Getrayde / Früchte / Obst / Weyde / See / Teiche / von grossem Begriff / darinn / vnnd sonderlich in dem Swerinischen See / 30. Sorten fürtreflicher Fische seyen: Die eusserste Gräntzen gegen Abend mache der Fluß Trava / vnnd gegen dem Winterlichen Abend / neben den Gräntzen deß Lübeckischen Landes / vnd Hertzogthumb Lauenburg / die Elbe / so auch dieses Lande schier gar von dem Lüneburgischen absondere / daselbst sich Meckelnburg gegen Mittag / an einem sehr langen Strich in die March Brandeburg ziehe / vnd bald von dannen gegen Morgen wende / vnd auff selber weiten Seiten mit Pommern gräntze / biß es sich gegen Mitternacht / vnd die OstSee / wider wende / vnd gar ins Meer hinauß / gegen Dännemarck werts / zimlich weit erstrecke / vnd damit Teutschland daselbst ende: Das gantze Meckelburger Land werde getheilet in 6. Stuck / nämblich ins Meckelburgisch- vnd Wendische Hertzogthümber; in die Graffschafft Swerin; die Herrschafften Rostock / vnd Stargard; vnnd das Bistthumb. Ins Hertzogthumb Mechelburg / rechnet er die Stätte / vnd Stättlein / Wißmar / mit der benachbarten Insel / so er Paludam (Poel) nennet / Gripswald / Tempsin / Gades / Rhena / Bucou: Zum Hertzogthumb Wenden / Güstrow / Sterneberg / Malchin / Stavenhagen / Ivenack / NeuCalven / Warin / Pentzlin / Rebell / Wredenhagen / Malchau / Tetrou / Goltberg / Parchum / Plage / Lupsian / Grabou / Domitz / Neustatt / Eldenau / Gorlosen: In die Graffschafft Swerin / die Statt Swerin / Wittemburg / Beyzeburg / Cribitz / Hagenau: Zur Herrschafft Rostock / die Stätte Rostock / Ribnitz / Gnoien / Tessin / Laga / Schwan / Salinas / Marlou: Zur Herrschafft Stargard / die Stätte Brandeburg / Stargard / Fürstenberg / Strelitz / Mirow / Fredland / Wesenberg: Vnd dann ins Bistumb / die Statt Butzow oder Bucephaleam, vnd die halbe Insel Swerin. In dem Concordien Buch / werden folgende Aembter / Stätt / vnd Vogteyen / gesetzt / Gnoien / Ribbenitz / Dobberän / Schwan / Sterneberg / Dobbertin / Goldberg / Malchin / Wahrn / Pentzlin / Stouenhagen / Ivenack / Neuenkahlen / Dargun / (nahend dem Cummerowschen See / so für ein Stättlein gehalten wird) Robell / Wredenhagen / Malchau / Butzou / Crivitz / Wittenburg / Boytzenburg / die Commenturey Nemerau / Closter Wandick / Feldberg / Frideland / Woldegen / Strelitz / Fürstenberg / Wesenberg / Commenturey Myrou / Luptzen / Mernitz / Grabau / Neustatt / Eldenau / Gorlosen / Buckow / NewenKloster / Grebismühlen / Rhene. Vnd dann so schreibet Melchias Nehel / daß im Lande noch Evangelische JungfrawenClöster / zu Ribbenitz / Bützow / Malchau / Dobberein / vnd eins zu Rostock / seyen: An Mechelnburg lige das Eyland Poel / auff welchem ein vestes Hauß / auch Poel genant: Vnder den Adelichen Geschlechten / die er erzehlet / seyen für andern bekandt / die Herren Moltzane / auff Pentzelin / Grubenhagen / deß Hertzogthumbs Meckelnburg Erbmarschallen: Zu Sultaw

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_018.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)