Seite:Samuel zieht die Bilanz und Tomi melkt die Moralkuh oder Zweier Könige Sturz.pdf/72

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Jugend tätig, bis er auf den unglückseligen Gedanken kam, sich ganz der – Philosophie zu widmen. Vor kurzem schrieb er ein Buch über den Straßenlärm oder etwas ähnliches, was mit der Straße zu tun hat.... Ich muß den Schluß ziehn, daß dieser Mensch sich der Tragweite dessen was er tut nicht bewußt und daher ein moralisch minderwertiges Individuum ist.. Wenn aber Worte der Verachtung Schwungkraft besitzen, dann ist es mein sehnlichster Wunsch, daß diese Worte wie Keulenschläge auf die gedankenlose Stirn des Hannoverschen Privatdozenten niedersausen mögen, so daß er sich gedemütigt in den Staub wirft“.




III.

Boykottiert ihn!

oder

Wir Psychologen

von

Karl Fr. Nowak – Leipzig.

Wieder abgedruckt aus dem Leipziger Tageblatt vom 21. April 1910.


... „Schriftsteller von Klang und Namen veröffentlichen einen Protest; aber ein journalistisches Ehrengericht erscheint mir schon deshalb zwecklos, weil der Defamierte, wenn selbst das Ehrengericht Exempel statuierte, immer noch reichlich Gelegenheit hätte, Unterschlupf für seine Unsauberkeiten zu besorgen. – Die Mittel, auf die Thomas Mann und Paul Zschorlich verfielen, sind wesentlich einfacher und wirksamer! Sie stellten Lessing einfach weithin sichtbar an den Pranger. Zeitschriften und Tageszeitungen, die sich ihrer Vornehmheit willen nichts vergeben wollen, müssen künftig bloß vor Lessing die Tür verschließen. Es ist schön von Thomas Mann, daß er die „Schwäche“, aus Zuvorkommenheit einst an diesen Kollegen im Dunkel geschrieben zu haben, nicht beschönigt. Infolge jenes Briefes ernannte sich Herrn Lessings Fantasie zum Genietum. Man wird künftig vorsichtiger, den Größenwahn sich auf eigene Kosten großziehen lassen, und verhindern, daß wieder einer wie Herr Lessing, mit alten Sachen handelt“. –