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Coda.

Ich bin ein Gentleman, Herr Lublinski ist ein Gentleman.Abschluß und „Antwort“. Herr Mann war einer. Herr Mann hat bewußt gelogen, bewußt gefälscht. Seine vornehme Feder ward unrein. Es ist bitter, in beengter bürgerlicher Existenz gezwungen zu sein, gegen unabhängige Menschen, die durch viele Jahre meine nahen Freunde waren, öffentlich zu rechten. Ein zartes Würzelchen reißt: Ein lauteres Glöckchen wird trübe. Ich habe, ehevor man mich zwang, hier mit der Feder mein Gewissen durchzusetzen, Herrn Mann wissen lassen, daß ich für meine Satire auch mit gröberer Waffe Genugtuung gebe. Mehr als das Leben kann kein Geist für seine seelische Freiheit einsetzen. Herr Mann depeschierte mir zurück, daß meine Auffassung der Dinge ihm unverständlich sei und dem Herkommen widerspreche. Beides ist mir nicht neu... So verlange ich von ihm eine öffentliche Ehrenerklärung im „Literarischen Echo“. Erfolgt sie, dann betrachte ich die armselige Bagatellsache als gebührend erledigt. Erfolgt Schweigen, Versuch der Desavouierung oder Insult, dann bitte ich das hier Gesagte als harmloses Vorgefecht aufzufassen. Dann beginne mein Kampf.




“Antwort“

von

Thomas Mann.

Wiederabdruck aus dem „Literar. Echo“ vom 1. April 1910.



“Willst Du genau erfahren, was sich ziemt,
So frage nur beim edlen Tomi an“.
Goethe an Mann.


[Der Text von Thomas Mann wird in Europa erst 2026 gemeinfrei. Er kann bei der kanadischen Seite Bibliowiki gelesen werden.]