0220898010000E'n // / IND 82 ZT 20-11-60 ǝ16006-sn-pd#asn 571 ,,Und der Fisch tanzt mit dem Krebs, Und die Zwiefel . . ." ,,Pfui über deinen Vater!... Nein, ich geh' nicht dorthin! Nach Hause geh ich!" ,,Hej! Die Zwiefel mit dem Knobloch Und das Mädel mit dem Kosak!" Der Betrunkene ging weiter. Die Stimme und die Schritte vorhallten. Petro hatte sich gerührt. Den Atem hielt er an und wartete. Und jetzt ist niemand mehr zu hören. Er lauschite noch immer. Nein, es ist nichts. Und mit einem letzten Druck war das Loch fertig gebohrt. Er griff nach einem Sack, setzte ihn darunter und zog den Bohrer heraus. In den Sack fiel Korn. Wie im Fieber zitternd, füllte Petro alle drei Säcke. Das Magazin lag ganz nahe dem Erdboden und so konnte man die Säcke nicht ganz füllen. Aber was jotzt an- fangen? Das Loch unverstopft lassen - da fällt das Korn heraus, und morgen bemerken sie's, finden's am Erdbodon. Es muss zugostopft werden. Ja, warum hat er denn keinen Stöpsel mitgenommen? Petro legte die eine land aufs Loch und suchte mit der anderen Gras für einen Stäpsel. Boim Magazin wuchs aber kein Gras. Da fiel es ihm ein, dass er ein Sacktuch bei sich hatte. Er zog es hervor und verstopfte halbwegs das Loch damit. Daun hob er einen Sack in die Höhe, blieb stehen und überlegte: - Nachhause tragen? Nein, das dauert zu lange. Nein, ich trag's auf Kurban hinüber, dort soll's liegen bleiben, bis . . . den Der Kurhan lag auf jenem Feld dorten, ausserhalb des Dorfes, wo einst die Grenze war und sich jetzt davon nur noch ein Wall als Überbleibsel befand. Eiligen Schrittes brachte Petro einen Sack hin. Die andern zwei waren leicht und er nahm sie auf einmal mit. Er versteckte alle drei auf dem Kurhan, im Farukraut. Schon wollte er sich nach Hause begeben, als ihn wieder das Loch in den Sinn kam. Man muss einen besseren Stöpsel nehmen, das Tuch könnte jeden Augenblick herausfallen. Leise schlich er zu einem Zaun hin, zog einen kleinen Pflock heraus und ging zum Magazin zurück. Abermals kroch er hin, entfernte vorsichtig das Tuch und verstopfte das Loch mit einem hölzernen Stöpsel. Der Stöpsel blieb fest im Loch sitzen. Petro probierte er sass fest. Wahrscheinlich liegt aber am Boden ein wenig Korn verstrout. Tappend las er es auf. Er kehrte nachhause zurück, trat in die Stube ein. Horpyna !" Keine Antwort. Wahrscheinlich schläft sie. Ohne sich zu entkleiden, streckte er sich auf dem Fussboden hin, nur den Kaftan hatte er abgelegt. ,Horpyna, schläfst du?" „Nu ?* ,,Auf dem Kurhan hab' ich's versteckt. . ." Von mir aus, verstock's wo du nur willst, ich werde dir nicht. behilflich sein." -Petro schwieg still. Original from Digitized by Google INDIANA UNIVERSITY
: Ruthenische Revue, Jahrgang 2.1904. Verlag der Ruthenischen Revue, Wien 1904, Seite 571. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:RuthenischeRevue1904SelectedPages.pdf/483&oldid=- (Version vom 19.6.2022)