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verreiste, konnte ich ihn noch gestern Abend sprechen. Die Papiere der Präsidentin und einige Andeutungen reichten hin, ihn klar sehen zu lassen. Der Prozeß ist niedergeschlagen, ich bin Herr dieses meines Gutes und noch mehr, Herr meiner Hand.

Amalie. Erlauben Sie, das ist nicht an dem.

Hauptmann (reicht ihr die Hand). Richtig, ich war es bis heute Morgen. Hier dieser wackere Bursche (auf Strobel) war gestern Abend noch die vier Stunden bis zur Residenz zu Fuße gelaufen, um mich von Allem in Kenntniß zu setzen. Er kam um zwei Uhr Nachts an, ließ mich wecken – und erzählte mir Alles. Ich eilte nach der Stadt zurück, fuhr zu dem Vormunde meiner Amalie, wir wurden verlobt und reisten dir zusammen nach, um, wenn du willst, uns niemals mehr zu trennen.

Alsdorff. Wie? Ist das möglich?

Hauptmann. Ich bin Patronatsherr, die Pfarre ist erledigt, und war dir schon gestern zugedacht, als ich dich fand. Wenn du mir versprichst, neben der Liebe für deine Gemeinde noch etwas für mich übrig zu behalten, so ist hier die Bestallung.

Alsdorff (in höchster Freude). Karl, mein Hannchen, mein Fräulein!

Strobel. Sehen Sie, Herr, nun wird alles gut. Mir hat der Herr Hauptmann auch einen Posten versprochen, ich bleibe auch bei Ihnen. Und den Pudel habe ich auch mitgebracht, der Herr Hauptmann hat ihn zurück gekauft – nun sind wir wieder alle beisammen.

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/92&oldid=- (Version vom 16.5.2023)