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Zweiter Auftritt.
Vorige, Hauptmann, Amalie, Strobel.

Hauptmann. Und warum das?

Alsdorff (aufspringend). Karl, mein Fräulein!

Hannchen. Amalie!

Alsdorff. In der That, du hast mich sehr überrascht. Erkläre mir, wie kömmst du heute noch hierher?

Strobel (vortretend). Durch mich, wenn Sie es erlauben.

Hannchen. Strobel? Bist du auch noch hier?

Strobel. Ja, und ich denke noch längere Zeit hier zu bleiben.

Alsdorff. Rede, lieber, bester Karl!

Hauptmann. Gut, ich will reden. Warum bist du abgereist, ohne mich oder meine Braut etwas wissen zu lassen? Warum gehst du mit deinem Mädchen lieber stolz und trotzig in’s Elend, als daß du deinem Freunde deine Lage entdeckst? Sieh, wäre ich dir nicht schon seit heute Morgen auf der Fährte – ich hätte dir Steckbriefe nachgeschickt wie einem Diebe, denn du hast mich um das Vergnügen bestehlen wollen, dir meinen Dank abzutragen.

Amalie. Sie sind viel zu sanft, lieber Karl, noch derber, noch viel derber sagen Sie ihm die Wahrheit.

Hannchen. Aber Amalie!

Amalie. Geh, du Falsche, mit uns ist es aus.

Hauptmann. Doch genug mit den Vorwürfen – höre jetzt die Erfolge alles Geschehenen. Da der Fürst heute Morgen

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/91&oldid=- (Version vom 16.5.2023)