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Präsidentin. Mein Herr, was soll diese Sprache?

Alsdorff. Nur die Einleitung zu dem, was ich Ihnen zu sagen habe.

Präsidentin (etwas erstaunt). Ich weiß nicht –

Alsdorff. Nein, noch wissen Sie nicht, sollen es aber gleich erfahren. Bis jetzt meinen Sie vielleicht, ich sei gekommen, mich zu entschuldigen, daß ich Ihnen gestern Abend ein Ständchen brachte –

Präsidentin (aufstehend). Also Sie waren das?

Alsdorff. Ja, ich war das. Sie haben es auch recht gut gewußt, denn Sie haben ja den Hauptmann deshalb zu mir geschickt.

Präsidentin. Wie können Sie Ihre Ungezogenheit von gestern Abend entschuldigen?

Alsdorff. Davon ist vor der Hand nicht die Rede – ich habe das mit dem Hauptmann abgemacht.

Präsidentin (höhnisch). Und was haben Sie denn mit ihm abgemacht?

Alsdorff. Wie ich ihn von der Nothwendigkeit befreien kann, sich mit Ihnen zu verheirathen.

Präsidentin. Sie unterstehen sich –

Alsdorff. Die Wahrheit zu sagen? Ja. Ich thue das immer, das haben Sie wol gestern Abend gehört.

Präsidentin. Mit einem Worte, was wollen Sie von mir?

Alsdorff. Der Hauptmann und Sie passen nicht für einander, denn der Hauptmann ist ein braver Mann, und Sie – nun, ich will Ihnen weiter nichts Unangenehmes sagen. Ich ersuche Sie daher, den Hauptmann seines

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/60&oldid=- (Version vom 16.5.2023)