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Dritter Auftritt.
Strobel.

Nein, es geht nicht – ich bringe es nicht über’s Herz – und der Herr auch nicht. Jungfer Hannchen und der Pudel und ich, wir haben den Herrn so lieb und nun ist das Kleeblatt zerrissen. – Aber Recht hat der Herr doch. Wenn Jungfer Hannchen Geld braucht, dann muß der Pudel dran. Du lieber Gott, das ist das letzte – wenn wieder so ein Fall eintritt, was machen wir dann? (Ab durch eine Seitenthüre.)


Vierter Auftritt.
Hempel, Volk (treten auf).

Volk. Wir sind zur Stelle, hier ist das Rütli.

Hempel (verwundert). Das Rütli?

Volk. Muß ich in platter Prosa mit dir reden? Verstehst du nicht die Anwendung des Dichters?

Hempel. Nicht immer, lieber Volk.

Volk. Nun wohl, hier ist die Kneipe.

Hempel (freudig, neugierig sich umsehend). Die Kneipe?

Volk. Was irrt dein Auge staunend so umher?

Hempel. Ei nun, ich habe von der Kneipe schon so viel gehört, und –

Volk. Und deine Phantasie schuf sich ein Götterparadies? Mein Freund, du irrst dich nicht. Wenn auch von außen nicht eben paradiesisch diese Mauern sind, so ist der Aufenthalt doch

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/17&oldid=- (Version vom 14.5.2023)