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daß sie den Heiden frohe Botschaft künden.
Ich schaute ihn, wie er, geschmückt von seinem Vater,
in diese Welt kam auf den Ölberg
und wie er Hungernde erquickte.

19
Als Jeremias also redete,

daß Gottes Sohn in dieser Welt erschiene,
da ward daß Volk erzürnt und sprach:

20
Dies sind des Amossohns Isaias Worte wieder,

der sagt:
„Ich habe Gott gesehen, und zwar Gottes Sohn.“

21
Kommt!

Wir wollen ihn zwar nicht auf solche Art, wie jenen, töten;
wir töten ihn mit Steinen.

22
Da wurde Baruch wie auch Abimelech

ob solchen Unverstandes sehr betrübt;
sie wollten aber den noch hören,
der voll war der Geheimnisse, die er geschaut.

23
Jeremias aber sprach zu ihnen:

Seid still und weinet nicht!

24
Sie können mich nicht töten,

bis ich euch alles, was ich sah, berichtet habe.

25
Er sagte dann zu ihnen:

Bringt einen Stein hierher!
Da stellte er ihn auf und sprach:
O ewiges Licht!
Laß diesen Stein, so wie ich bin, auch werden!

26
Da nahm der Stein die Form des Jeremias an.
27
Da warfen sie den Stein mit andern Steinen;

sie meinten, Jeremias sei es.

28
Und da erzählte Jeremias Baruch und dem Abimelech

all die Geheimnisse, die er geschaut.

29
Dann trat er mitten unters Volk,

weil er sein Amt zu Ende führen wollte.

30
Da schrie der Stein und rief:

Ihr israelitischen Toren!
Weswegen steiniget ihr mich
und meint, ich sei Jeremias?
Seht, Jeremias steht dort mitten unter euch.

31
Und wie sie ihn erblickten,

da liefen sie sofort mit vielen Steinen gegen ihn.
So nahm sein Amt ein Ende.

32
Und Baruch kam und Abimelech,

und sie begruben ihn
und nahmen jenen Stein
und stellten ihn zu seinem Angedenken auf;
sie schrieben drauf:
„Dies ist der Stein,
der Jeremias einst geholfen hat.“