fand aber noch die Feigen grad so saftig,
wie ich sie mir gepflückt.
Da sagst du nun,
es sei das Volk nach Babel weggeschleppt?
Nimm! Schau die Feigen an!
Mein Sohn! Du bist ein Frommer.
Gott wollte dich der Stadt Verwüstung nimmer sehen lassen.
Deshalb ließ Gott den Schwindel dich befallen.
Sieh! Heute sind es sechsundsechzig Jahre,
seitdem das Volk nach Babylon verschleppt ist worden.
schau auf das Ackerfeld und sieh!
Die Samen keimen erst.
Die Zeit für Feigen ist noch nicht gekommen.
Bedenk es wohl!
Ich preis dich, Herr, du Gott des Himmels und der Erde,
du Ruhestätte der gerechten Seelen aller Orten!
Was für ein Monat ist es jetzt?
Er sagt: Der zwölfte Nisan.
Da nimmt er ein paar Feigen,
gibt sie dem alten Mann
und spricht zu ihm:
Gott führ dich in die obere Stadt Jerusalem zum Licht!
und betete zum Herrn.
Da kam ein Engel von dem Herrn
und führte ihn zu Baruch;
da fand er ihn in einem Grabe sitzen.
da brachen sie in Tränen aus
und küßten sich.
Und Baruch blickte auf
und sah die Feigen in dem Korbe liegen;
da hob er seine Augen zu dem Himmel
und betete und sprach:
Es ist ein Gott, der seine Heiligen belohnt.
Meine Seele!
Juble laut in deinem Zelt!
Ich mein, in deinem Haus von Fleisch.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 910. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_910.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)