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Er setzt sich hin;

da sieht er einen alten Mann vom Felde kommen;
zu ihm sagt Abimelech:
Du alter Mann!
Ich frag dich, was für eine Stadt ist dies?

18
Er sagte ihm:

Jerusalem.
Da fragt ihn Abimelech:
Wo ist der Priester Jeremias
und der Vorleser Baruch?
Wo ist das ganze Volk in dieser Stadt?
Ich fand ja niemand mehr.

19
Da fragte ihn der Greis:

Bist du denn nicht aus dieser Stadt?
Du nennst den Jeremias
und fragst nach ihm,

20
nach dieser langen Zeit?
21
Jeremias ist ja mit dem Volk in Babylon.

Sie wurden von dem Könige Nabuchodonosor dorthin geführt;
bei ihnen ist nun Jeremias,
um ihnen Gutes zu verkünden
und sie darüber zu belehren.

22
Dies hörte Abimelech von dem alten Mann;

er spricht sofort:

23
Wärst du nicht schon ein Greis

und wär es nicht verboten,
einen älteren Menschen zu beschimpfen,
so würd ich dich verlachen
und sagen:
du bist verrückt.
Du sagst: Das Volk ward fort nach Babylon geschleppt.

24
Ja, wären selbst des Himmels Wolkenbrüche drauf gestürzt,

so hätte doch die Zeit zu einem Marsch nach Babel nicht gereicht.

25
Ja, welche Stunde ist’s denn jetzt,

seitdem mein Vater Jeremias mich zum Landgut des Agrippa ausgeschickt,
um ein paar Feigen ihm zu holen
und sie den Kranken in dem Volk zu geben?
Ich ging hinweg und holte sie.

26
Dabei kam ich zu einem Baume in der Mittagshitze,

und setzte mich ein wenig nieder, um zu ruhen.
Ich stützte auf den Korb mein Haupt
und schlief darüber ein.
Hernach erwache ich
und deck den Korb mit meinen Feigen auf.
Ich glaubte,
ich hätte mich etwas verspätet,