er wußte aber nicht, was Aussprüche des Herrn waren.
Er hatte nämlich noch nichts von Herrnsprüchen gehört;
denn er war erst acht Jahre alt.
wollte er Samuel seine Worte offenbaren.
Samuel schlief im Tempel des Herrn.
Als Gott ihn anrief,
dachte er zuerst und sprach:
Samuel ist jung,
obgleich er vor meinem Angesicht beliebt ist;
er hörte aber bis jetzt weder die Stimme des Herrn,
noch war er für die Ansprache des Herrn gefestigt;
trotzdem gleicht er meinem Diener Moses.
Aber, als ich zu Moses sprach, war dieser achtzig Jahre alt,
und Samuel ist erst acht.
Und Moses Herz erschrak, als er das erste Feuer sah.
Sieht nun Samuel das Feuer, wie kann er es aushalten?
Deshalb soll jetzt mein Sprechen mit ihm dem eines Menschen
und nicht dem Gottes gleichen.
Versteht er dies, dann will ich als Gott zu ihm reden.
Samuel erwachte
und hielt sie für des Priesters Heli Stimme;
er lief zu ihm und sprach:
Warum wecktest du mich, Vater?
Ich bekam ja Angst; denn du riefest mich noch nie bei Nacht.
Da sprach Heli: Wehe mir!
Täuschte ein unreiner Geist meinen Sohn Samuel?
Er sprach zu ihm:
Geh schlafen! Ich rief dich nicht.
Doch sag mir das, wenn du es noch weißt:
Wie oft schrie der, der dich rief?
Er sprach: Zweimal.
Da sprach Heli zu ihm:
Sag: Wessen Stimme vernahmst du, mein Sohn?
Er sprach: Die deinige;
deshalb lief ich zu dir.
Ich bemerke bei dir das Zeichen,
das die Leute von heute an bis in Ewigkeit haben werden:
Ruft jemand zweimal den andern bei Nacht oder am Mittag,
dann sollen sie wissen,
daß es ein böser Geist.
Ruft er aber dreimal, dann weiß ich:
Es ist ein Engel.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 843. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_843.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)