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3
Da kamen alle Einwohner der Stadt zusammen

und sagten zu Bethac:
Führ die heraus, die heute zu dir kamen!
Wenn nicht, dann verbrennen wir dich und sie.
Da ging er zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen:
Sind es nicht unsere Brüder?
Lasset uns nichts Schlimmes mit ihnen treiben,
damit sich nicht unsere Sünden für uns mehren!
Da sprachen jene:
Niemals war es der Fall,
daß Zugewanderte den Einheimischen Vorschriften machen.
Und sie wandten Gewalt an, drangen ein,
rissen ihn und sein Nebenweib heraus und jagten ihn fort.
Den Mann ließen sie gehen;
aber sein Nebenweib mißbrauchten sie, bis sie starb;
denn sie hatte sich einst an ihrem Mann verfehlt,
indem sie mit Amalekitern sündigte.
Deshalb gab sie Gott, der Herr, in die Hände der Sünder.

4
Als es Morgen wurde, ging Bethac hinaus

und fand sein Nebenweib tot.
Da lud er sie auf das Maultier,
ging eilends fort und kam nach Gades.
Dann nahm er ihren Leichnam, zerteilte ihn,
schickte die Teile bei den zwölf Stämmen umher und ließ sagen:
Dies ward mir in der Stadt Noba angetan:

5
Es erhoben sich gegen mich die Einwohner, mich zu töten.

Da nahmen sie mein Nebenweib und töteten sie,
während sie mich einschlossen.
Beliebt es euch, hierzu zu schweigen,
so wird der Herr richten.
Wollt ihr es aber bestrafen,
dann hilft euch der Herr.
Da wurden alle Männer der zwölf Stämme bestürzt,
versammelten sich in Silo
und sprachen zueinander:
Wenn solche Missetat in Israel geschah,
kann da Israel ruhig bleiben?

6
Der Herr aber sprach zum Widersacher:

Siehst du, wie dies törichte Volk verwirrt ist in dem Land,
worin sie sterben müssen?
Wie schlau stellte es doch Michas an,
daß er das Volk damit verführte,
d. h. durch die Taube, den Adler
und durch Bilder von Menschen und Kälbern
und durch die eines Löwen und eines Drachen?
Damals aber eiferten sie nicht dagegen.
Deshalb sei ihr Beschluß vergeblich
und ihr Herz bestürzt,