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Ich weiß, daß die Amoriter klug sind.
Nun zeig mir,
wie ich meine Hand von diesem Schwert loslösen kann!
Dann lasse ich dich gehen.
Da sprach der Amoriter:
Geh hin und nimm einen hebräischen Mann
und töte ihn!
Dann halte deine Hand hin,
solange sein Blut noch warm ist,
und fang sein Blut auf!
Dann wird deine Hand losgelöst.
Da sprach Kenez:
Es lebt der Herr.
Hättest du gesagt: „Nimm einen Amoriter!“,
dann hätte ich einen genommen und dich heil entlassen.
Weil du aber sprachest „einen Hebräer,“
um deinen Hass zu zeigen,
so ist dein Mund gegen dich selbst
und ich tue an dir, wie du gesagt.
Nach diesen Worten tötete ihn Kenez.
Als sein Blut noch warm war,
hielt er seine Hand hin und
fing es in seiner Hand auf,
und sie ward losgelöst.

12
Dann ging Kenez weg,

zog seine Gewänder aus,
ging in einen Fluß,
badete, stieg wieder heraus,
wechselte seine Kleider
und kehrte zu seinen Dienern zurück.
Nun hatte der Herr über sie einen schweren Schlaf in der Nacht kommen lassen;
sie schliefen und merkten nichts von all dem,
was Kenez getan hatte.
Da kam Kenez und weckte sie vom Schlafe auf;
da sahen sie auf und schauten ihn an.
Da war ein Gefilde voll Leichen,
und staunend sahen sie einander an.
Da sprach Kenez zu ihnen:
Was wundert ihr euch?
Sind denn des Herrn Wege gleich eines Menschen Weg?
Bei den Menschen gilt ja die Masse viel,
aber bei Gott das, was er beschließt.
Wenn deshalb Gott diesem Volk durch meine Hände Sieg schaffen wollte,
was staunt ihr da?
Auf! Steht auf
und umgürtet euch insgesamt mit euren Schwertern!
Dann wollen wir zu unsern Brüdern heimgehen.

13
Als ganz Israel den durch des Kenez Hände errungenen Sieg vernahm,