und überflutet von den Wogen der Martern,
bis sie in den Hafen des siegreichen Todes einlief.
und keine leistete solchen Widerstand wie jener Heilige.
Bedrängt an seiner heiligen Seele durch hochnotpeinliche Feuerqualen,
errang er den Sieg über die Belagerer;
denn die fromme Vernunft hielt ihren Schild über ihn.
sich der Triebe wütende Wogen an seiner Vernunft brechen.
Du besudeltest nicht die heiligen Zähne;
noch beflecktest du durch unreine Speise deinen Körper,
der Frömmigkeit und Reinheit Sitz.
Du Philosoph eines göttlichen Lebens!
daß sie das Gesetz mit eigenem Blut und edlem Schweiß
selbst bis zu Todesleiden verteidigen!
glorreich durch deine Ausdauer;
du priesest die Heiligkeit und ließest nicht darin nach;
du bewiesest durch die Werke die Wahrheit der philosophischen Reden.
Du Alter, mächtiger als Feuer!
Du Großkönig über die Triebe, du Eleazar!
mit dem Räuchergefäß durch die Volksmenge eilte
und den Brandengel überwand,
von des Feuers Schmelzhitze verzehrt, unerschüttert in der Vernunft.
Als die Muskeln des Körpers bereits erschlafft waren,
die Fleischteile sich überall lösten
und die Sehnen erlahmten,
und machte so die vielköpfige Folter
durch die Isaaksvernunft unwirksam.
O gesetzestreues Leben, vollendet durch das wahrhafte Todessiegel!
dann ist selbstverständlich die gottgeleitete Vernunft die Leiterin der Triebe.
„Nicht alle Menschen haben über die Triebe Macht,
weil nicht bei allen die Vernunft erleuchtet ist.“
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 711. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_711.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)