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und auf die Erde hier verstoßen deinetwegen.
Und alsbald wurden wir betrübt,
weil wir so großer Herrlichkeit entkleidet waren.
Und dich in solcher Freud und Wonne sehen zu müssen,
betrübte uns.
Mit List umgarnte ich dein Weib
und brachte es dahin,
daß du aus deiner Freud und Wonne ihretwegen warst vertrieben,
wie ich aus meiner Herrlichkeit vertrieben ward.

17
Als Adam dies den Teufel sagen hörte,

da rief er unter lautem Weinen aus:
Ach Herr, mein Gott!
In deinen Händen liegt mein Leben.
Entferne diesen Feind von mir,
der meine Seele zu verderben sucht,
und gib mir seine Herrlichkeit, die er verloren hat!
Alsbald verschwand vor ihm der Teufel.
Und Adam hielt in seiner Buße aus;
er stand im Jordanwasser vierzig Tage lang.

18
Und Eva sprach zu Adam:

Mein Herr, bleib du am Leben!
Du darfst auch leben bleiben;
denn du begingest nicht die erste
und nicht die zweite Übertretung;
ich aber übertrat und ward verführt;
ich hielt ja nicht das göttliche Gebot.
Entfern mich jetzt vom Lichte dieses Lebens!
Gen Westen will ich gehen
und dort verweilen, bis ich sterbe.
So zog sie nach dem Westen und begann zu trauern
und unter lautem Seufzen bitterlich zu weinen.
Dort baute sie sich eine Wohnung,
weil sie mit einer Leibesfrucht von dreien Monden ging.

19
So kam die Zeit, wo sie gebären sollte;

da wurde sie von Schmerzen heimgesucht.
Und also rief sie zu dem Herrn:
Erbarm dich meiner, Herr,
und hilf mir!
Sie aber wurde nicht erhört,
und das Erbarmen Gottes ward ihr nicht zuteil.
Sie sprach bei sich:
Wer wird es Adam, meinem Herrn, verkünden?
Euch, Himmelsleuchten, bitte ich:
Kehrt ihr zum Osten hin,
dann sagt es Adam, meinem Herrn!

20
Zu jener Stunde aber sagte Adam:

Zu mir drang Evas Klage;
vielleicht hat abermals die Schlange gegen sie gekämpft.