Es beginnt das Leben Adams und Evas.
erbauten sie sich eine Hütte,
und sie verbrachten sieben Tage trauernd,
in großer Trübsal klagend.
Und sie bekamen Hunger nach den sieben Tagen
und suchten Speise, sie zu essen, fanden aber keine.
Mein Herr, mich hungert.
Geh, such doch etwas uns zum Essen!
Vielleicht sieht Gott, der Herr, uns gnädig an,
beruft uns voll Erbarmen wieder an den Ort,
woselbst wir früher waren.
Und Adam ging durch jenes ganze Land in sieben Tagen,
fand aber keine Speis, wie sie im Paradiese hatten.
Mein Herr, willst du, so töte mich!
Vielleicht führt dich dann Gott, der Herr, ins Paradies zurück,
ist Gott, der Herr, doch meinethalben über dich in Zorn geraten.
Willst du denn nicht mich töten, daß ich sterbe?
Vielleicht führt dich dann Gott, der Herr, ins Paradies;
du wurdest doch von dort nur meinetwegen ausgetrieben.
Und Adam sprach:
Red nicht so, Eva,
auf daß nicht Gott, der Herr, uns abermals verfluche!
Wie könnt ich meine Hand gegen mein eigen Fleisch erheben?
Wir wollen vielmehr uns erheben
und für uns etwas suchen,
wovon wir leben können,
daß wir nicht schwinden.
doch fanden sie nichts der Art,
wie sie im Paradies gehabt,
nur einzig Nahrung für die Tiere.
Und Adam sprach zu Eva:
Das gab der Herr den Tieren und dem Vieh zur Speise;
wir aber hatten Engelsspeise.
Doch recht ist es und billig,
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 668. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_668.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)