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und ließ ihre Hand von ihm;
da floh er.

6
Und sie klagte darob gar sehr,

sagte es aber niemanden.

7
Als aber Jakob kam und sie suchte,

sprach sie zu ihm:
Ich bin für dich nicht rein;
denn für dich bin ich befleckt.
Ruben hat mich nämlich befleckt
und bei Nacht mit mir geschlafen,
während ich schlief und nichts wußte,
bis er meine Decke aufhob und mit mir schlief.

8
Da ward Jakob sehr böse auf Ruben,

daß er mit Bilha geschlafen hatte;
denn er hatte seines Vaters Schoß aufgedeckt.

9
Und Jakob nahte ihr nicht mehr,

weil Ruben sie befleckt hatte.
Und für jeden Menschen, der seines Vaters Schoß aufdeckt,
ist dies sein Tun sehr schlimm;
denn er ist vor dem Herrn abscheulich.

10
Deshalb steht auf den himmlischen Tafeln geschrieben und angeordnet,

daß kein Mensch mit seines Vaters Weib schlafen
oder seines Vaters Schoß aufdecken dürfe;
denn das ist unrein.
Sowohl der Mann, der mit seines Vaters Weibe schläft,
als auch das Weib sollen des Todes sterben;
denn sie taten Unreines auf Erden.

11
Es soll nichts Unreines vor unserm Gott in dem Volke geben,

das er sich zum Eigentum erwählt hat.

12
Und wiederum ist geschrieben:

Verflucht sei, wer mit seines Vaters Weibe schläft!
Denn er hat seines Vaters Blöße aufgedeckt.
Und alle Heiligen des Herrn sprachen:
So sei es! So sei es!

13
Du aber, Moses, gebiete den Israeliten,

daß sie dies Wort beachten!
Denn es ist eine Todesschuld und unrein.
Es gibt auch in Ewigkeit keine Verzeihung und Sühne für den Mann, der dies tut;
er ist vielmehr hinzurichten, durch Steinigung zu töten
und so aus der Mitte unseres Gottesvolkes zu vertilgen.

14
Denn keinem Menschen, der dies in Israel tut, ist’s vergönnt,

nur Einen Tag auf Erden noch zu leben,
da er verworfen und unrein ist.

15
Man soll nicht sagen:

Ruben erhielt Leben und Verzeihung,
nachdem er mit seines Vaters Nebenweib geschlafen,
während sie noch einen Mann hatte,
und während ihr Mann, sein Vater Jakob, noch am Leben war.