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Ich will zu meinem Vater Isaak ziehen
und mir ein Hauswesen gründen.
Ich habe die Jahre zu Ende gebracht,
die ich dir um deine beiden Töchter diente.
Nun will ich zum Hause meines Vaters ziehen.

26
Da sprach Laban zu Jakob:

Bleib bei mir um deinen Lohn
und hüte mir wieder meine Herde,
und empfang deinen Lohn!

27
Da kamen sie miteinander überein,

daß er ihm als Lohn alle Schaf- und Ziegenlämmer gäbe,
die schwarz, scheckig und gesprenkelt geworfen würden;
diese sollten sein Lohn sein.

28
Da warfen alle Schafe scheckige, gefleckte und schwarze,

und diese warfen wieder Lämmer, die ihnen glichen,
und alles mit Flecken gehörte dem Jakob
und das ohne Flecken dem Laban.

29
Jakobs Besitz aber wurde sehr groß,

und er besaß Rinder, Schafe, Esel, Kamele, Sklaven und Sklavinnen.

30
Da wurden Laban und seine Söhne auf Jakob eifersüchtig

und Laban zog seine Schafe von ihm zurück
und warf ein übles Auge auf ihn.


29. Kapitel: Jakobs Flucht
1
Nachdem Rachel den Joseph geboren hatte,

ging Laban hin, seine Schafe zu scheren;
sie waren nämlich drei Tagereisen von ihm entfernt.

2
Jakob sah es,

wie Laban hinging, seine Schafe zu scheren.
Da rief Jakob Lea und Rachel herbei
und sprach ihnen zu,
sie sollten mit ihm nach dem Lande Kanaan ziehen.

3
Er erzählte ihnen nämlich,

wie er im Traum alles erfahren habe,
ja auch alles, was Er mit ihm geredet hatte,
daß er in sein Vaterhaus zurückkehren solle.
Und sie sprachen:
Wir gehen mit dir an jeden Ort, wohin du gehst.

4
Da pries Jakob den Gott seines Vaters Isaak

und den seines Großvaters Abraham;
dann machte er sich auf,
lud seine Weiber und Kinder auf,
nahm seine ganze Habe,
zog über den Fluß und kam ins Land Gilead.
Jakob aber hatte vor Laban seinen Entschluß verborgen
und ihm nichts gesagt.

5
Am einundzwanzigsten des ersten Monats