Wenn Gott mit mir ist
und mich behütet auf diesem Weg, worauf ich jetzt reise,
und mir Brot zu essen und Kleider anzuziehen gibt
und ich in Frieden zu meinem Vaterhaus heimkehre,
dann soll der Herr mir mein Gott sein!
Auch dieser Stein, den ich als Malzeichen hier aufstelle,
soll ein Gotteshaus sein,
und alles, was du mir gibst, will ich dir, mein Gott, verzehnten.
und ging nach dem Ostland zu Laban, dem Bruder Rebekkas;
er blieb bei ihm und diente ihm um seine Tochter Rachel eine Jahrwoche.
Gib mir mein Weib, worum ich dir sieben Jahre gedient!
Da sprach Laban zu Jakob:
Ich will dir dein Weib geben.
nahm aber seine ältere Tochter Lea
und gab sie Jakob zum Weib,
und zur Leibmagd gab er ihr seine Sklavin Zilpa.
Jakob aber wusste nichts davon,
sondern glaubte, es sei Rachel.
da war es Lea.
Da zürnte Jakob auf Laban und sprach zu ihm:
Warum handelst du so an mir?
Habe ich dir nicht um Rachel gedient
und nicht um Lea?
Warum handelst du an mir unrecht?
Nimm deine Tochter wieder!
Ich gehe, weil du so schlecht an mir handelst.
weil Leas Augen schwach waren.
Nur ihre Gestalt war sehr schön,
während Rachel schöne Augen
und eine sehr schöne, hübsche Gestalt besaß.
Es ist in unserm Land nicht Sitte,
die jüngere Tochter vor der ältern wegzugeben.
Es ist auch nicht recht, also zu tun;
denn es ist so auf den himmlischen Tafeln angeordnet und geschrieben,
man dürfe nicht die jüngere Tochter vor der ältern weggeben.
Man gibt vielmehr zuerst die ältere her und dann die jüngere.
Wer aber solches tut, den klagen sie im Himmel an
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 613. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_613.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)