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darauf hin segnete er ihn und sprach:
Siehe, der Duft meines Sohnes gleicht dem Dufte eines Feldes,
das der Herr gesegnet hat.

23
Der Herr gebe dir vom Tau des Himmels und der Erde

und Überfluß an Korn und Öl!
Nationen sollen dir dienen
und Völker dir untertan sein!

24
Sei Herr über deine Brüder!

Vor dir sollen sich deiner Mutter Söhne beugen!
Alle Segnungen,
womit der Herr mich und meinen Vater Abraham segnete,
mögen dir und deinen Nachkommen bis in Ewigkeit zukommen!
Wer dir flucht, sei verflucht,
und wer dich segnet, sei gesegnet!

25
Isaak hörte nun auf, seinen Sohn zu segnen,

und Jakob ging von seinem Vater Isaak weg
und verbarg sich.
Da kam sein Bruder Esau von der Jagd.

26
Auch er bereitete ein Essen

und brachte es seinem Vater;
dann sagte er zu seinem Vater:
Es erhebe sich mein Vater
und esse von meiner Beute,
damit mich deine Seele segne!

27
Da sprach sein Vater Isaak zu ihm:

Wer bist du?
Er sagte zu ihm:
Ich bin dein Erstgeborener, dein Sohn Esau.
Ich tat, wie du mich hießest.

28
Da erstaunte Isaak über alle Maßen und sprach:

Wer ist dieser, der gejagt, gefangen
und mir es dann gebracht hat?
Ich aß von all dem, bevor du kamst,
„Gesegnet soll er sein
und alle seine Nachkommen bis in Ewigkeit!“

29
Als Esau die Worte seines Vaters Isaak hörte,

schrie er mit lautester, kläglicher Stimme auf;
dann sprach er zu seinem Vater:
Segne auch mich, Vater!

30
Er aber sprach zu ihm:

Dein Bruder kam mit List
und nahm deinen Segen mit.
Da sprach er:
Jetzt weiß ich, weshalb er Jakob heißt.
Siehe, er hat mich jetzt zum zweiten Mal betrogen:
Er nahm mir das Erstgeburtsrecht;
jetzt nahm er mir auch den Segen weg.