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20
Im 28. Jubiläum begann Noe,

seinen Kindern die Ordnungen, Gebote
und alle Satzungen, die er kannte, einzuschärfen;
er ermahnte seine Kinder,
Gerechtigkeit zu üben, die Fleischesblöße zu bedecken,
ihren Schöpfer zu segnen, Vater und Mutter zu ehren,
den Nächsten zu lieben
und sich vor Unzucht, Unreinheit und aller Ungerechtigkeit zu hüten.

21
Denn aus diesen drei Gründen kam die Sintflut über die Erde,

nämlich wegen der Unzucht,
wobei die Wächter gegen das Gesetz ihrer Verordnungen mit den Menschentöchtern gehurt
und sich nach ihrem Gelüste Weiber genommen hatten;
so machten sie den Anfang der Unreinheit.

22
Sie zeugten Söhne, die Nephilim;

diese aber waren alle ungleich,
und sie fraßen einander auf.
So erschlugen die Riesen den Naphil,
und der Naphil erschlug den Eljo,
und der Eljo die Menschenkinder
und endlich ein Mensch den andern.

23
Ein jeder gab sich dazu her,

Ungerechtigkeit zu tun und viel Blut zu vergießen;
so ward die Erde voll von Ungerechtigkeit.

24
Danach sündigten sie an den Tieren, Vögeln,

überhaupt an allem, was sich auf Erden regt und geht.
So ward viel Blut auf Erden vergossen
und alles Sinnen und Wünschen der Menschen ging allzeit nur auf Eitles, und Böses.

25
Da vertilgte Gott alles von der Erde;

er vertilgte alles wegen der Bosheit ihres Tuns
und wegen des Blutes, das sie auf Erden vergossen hatten.

26
Nur wir blieben übrig, ich und ihr, meine Kinder,

sowie alles, was mit mir in die Arche kam.
Nun sehe ich eure Werke vor mir,
daß ihr nicht in Gerechtigkeit wandelt,
sondern beginnet, auf dem Weg der Verderbnis zu wandeln,
euch voneinander zu trennen
und aufeinander eifersüchtig zu sein.
So kommt es dann,
daß ihr, meine Kinder, nicht mehr miteinander in Eintracht lebet.

27
Denn ich sehe, wie die Dämonen beginnen,

euch und eure Kinder zu verführen,
und nun fürchte ich für euch,
daß ihr nach meinem Tod auf Erden Menschenblut vergießet,
und daß ihr dann von der Erde vertilgt werdet.

28
Denn jeder, der Menschenblut vergießt,

sowie jeder, der das Blut von irgendeinem Fleisch genießt,
wird von der Erde vertilgt.