und ward verlegen und betrübt,
weil sie in ihrer Vorratskammer keine Honigwabe hatte.
Was stehst du still?
Ich will ein Mädchen in die Vorstadt schicken;
mein Erbgrundstück ist in der Nähe.
Sie kommt damit schnell wieder her;
dann setz ich dir es vor.
Geh nur in deine Vorratskammer!
Du findest auf dem Tisch dort eine Honigwabe.
Die nimm und bring sie her!
In meiner Vorratskammer gibt es keine Honigwaben, Herr!
Geh nur!
Du findest schon.
und fand hier auf dem Tische eine Honigwabe;
die Wabe aber war groß
und weiß wie Schnee,
voll Honig,
und dieser Honig war wie Himmelstau,
sein Duft wie Lebensduft.
Stammt diese Wabe aus dem Munde dieses Mannes selbst?
und legt sie auf den Tisch.
Da sprach zu ihr der Engel:
Was sagtest du:
In meinem Haus gibt’s keine Honigwaben?
Du bringst mir hier ja eine solche.
Herr! Niemals hab ich eine Honigwabe in mein Haus gebracht;
doch wie du davon sprachst, ist sie entstanden.
Ging sie denn nicht aus deinem Mund hervor,
dieweil ihr Duft dem Duft des Balsams gleicht?
und streckte, als sie kam, die Rechte aus,
erfaßte sie am Haupt,
bewegte mit der Rechten ihren Kopf.
Doch vor der Hand des Engels fürchtete sich Asenath;
denn Strahlen gingen von den Händen aus
wie von geschmolznem Eisen.
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 518. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_518.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)