und gib mich ihm zur Dienerin und Sklavin,
damit ich seine Füße wasche
und ihm sein Lager richte
und ihn bediene und ihm Sklavendienste tue
und so ihm Sklavin alle Tage meines Lebens sei!
ging auch der Morgenstern am Himmel gegen Osten auf;
es sah ihn Asenath und freute sich und sprach:
Hat wohl mein Flehen Gott, der Herr, erhört,
weil dieser Stern ein Bote und ein Herold
des Lichts des großen Tages ist?
und es erschien ein unaussprechlich großes Licht.
fiel sie aufs Antlitz in die Asche;
da kam zu ihr gar schnell ein Mensch vom Himmel,
der Lichtstrahlen entsandte,
und stellte sich zu ihren Häupten.
sprach sie der Gottesbote an:
Erheb dich, Asenath!
Wer ist es, der mir ruft,
ist meines Zimmers Tür doch fest verschlossen,
der Turm so hoch?
Wie kann man in mein Zimmer kommen?
Asenath, Asenath!
Ja, Herr, vermeld mir, wer du bist!
Ich bin des Herr-Gotts Oberführer,
des Heers des Höchsten Führer.
Steh auf! Stell dich auf deine Füße,
damit ich meine Worte an dich richten kann!
da stand ein Mann, in allem Joseph ähnlich
an Tracht und Kranz und königlichem Stab;
nur glich sein Antlitz einem Blitz
und seine Augen waren wie der Sonnenglanz,
sein Haupthaar wie ein Fackelfeuerbrand
und seine Hände samt den Füßen glichen glühendem Eisen,
wie denn auch Funken von den Händen und den Füßen fuhren.
fiel sie voll Furcht auf das Gesicht,
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 514. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_514.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)