und mich das große, alte Ungeheuer hier verschlinge
und ich für alle Zeit verloren sei!
Errette, Herr, die Einsame und Schutzlose,
weil mich der Vater und die Mutter schon verleugneten:
Sie sprachen:
„Das ist nicht unsere Tochter Asenath“,
dieweil ich ihre Götter hab zerbrochen und vernichtet,
da ich sie gänzlich haßte.
ich habe keine andere Hoffnung mehr als dich, mein Herr,
und keine andere Zuflucht mehr als dein Erbarmen,
du Menschenfreund.
Nur du bist ja der Waisen Vater,
der Schützer der Verfolgten,
der Helfer der Bedrückten.
Schütz mich, die reine Jungfrau,
die so verwaist, verlassen ist!
Nur du, Herr, bist ein süßer, guter, milder Vater.
Sieh: alle die Geschenke meines Vaters Pentephres,
die er mir zum Besitze gab,
sind zeitlich und vergänglich;
doch deines Erbes Gaben, Herr,
sind unvergänglich, ewiglich.
Erbarm dich meiner, der Verwaisten!
Hab Mitleid doch mit mir, der Tiefgebeugten!
Sieh, Herr, ich floh vor allen
und flüchtete zu dir, dem einzigen Menschenfreund.
und bin zu dir geflüchtet, Herr,
in Sack und Asche, nackt und bloß.
aus feinstem Linnen und aus Scharlach, goldgewirkt,
von mir getan
und hab ein schwarzes Trauerkleid mir angelegt.
und nahm zum Gürtel einen Strick, ein Bußgewand.
bestreute mich mit Asche.
mit bunten und mit Purpursteinen ausgelegt,
der einst mit Ölen war befeuchtet,
mit feinen Linnen abgerieben,
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 512. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_512.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)