das erste Fenster war sehr groß
und schaute auf den Hof nach Osten,
das zweite nach dem Süden,
das dritte auf die Straße.
das Lager war mit goldgewirktem Purpur ausgelegt,
aus Scharlach und aus feinem Linnenstoff gewoben.
nie lag ein Mann darin,
noch je ein andres Weib,
als Asenath allein.
und um den Hof ging eine hohe Mauer,
erbaut aus großen Quadersteinen.
mit Eisen wohl beschlagen;
an diesen wachten achtzehn junge, kräftige Bewaffnete
und in dem Hofe an der Mauer wuchsen Bäume,
kostbare aller Art
und alle früchtereich,
zur Erntezeit mit reifen Früchten.
und unter diesem Quell war ein Behälter, gar nicht klein,
der dieser Quelle Wasser in sich nahm,
von wo er, einem Flusse gleich,
durch jenes Hofes Mitte floß
und jenes Hofes Früchte all bewässerte.
im ersten Jahr der sieben fetten Jahre
kam Joseph ins Gebiet von Heliopolis
und sammelte das Korn der Gegend ein.
entsandte er zwölf Männer vor sich her
zu Pentephres, dem Priester von Heliopolis,
und ließ ihm sagen:
Ich kehre heute bei dir ein,
dieweil es Mittag ist und Zeit zum Speisen;
auch ist die Sonnenhitze groß;
drum möcht ich unter deines Hauses Dache mich erquicken.
freut er sich sehr und spricht:
Gepriesen sei der Herr, der Gott des Joseph!
Mein Herr! Für würdig hält mich Joseph.
und sprach zu ihm:
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 499. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_499.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)