dann darf eure Unbildung mir nicht als Gottlosigkeit angerechnet werden.
Aber ihr wollet nicht, und ich zwinge euch nicht dazu.
und freuet euch an eurem eigenen Gebrechen!
Wie Homer log, mordete er sogar Gastfreunde.
Seine eigene Tüchtigkeit
und seine tapfern, mit vieler Mühe vollbrachten Taten.
Auch wenn ihr es verneintet,
so bin ich dennoch gut.
Ich blieb Sieger über Lüste, Geld und Ehrsucht;
ich warf die Trägheit und die Schmeichelei nieder;
mir leistet weder Furcht noch Trunkenheit Widerstand;
mich fürchtet die Traurigkeit und der Jähzorn.
und so setzte ich mir den Siegerkranz auf, nicht Euristheus.
und mir eure Fehler und Laster in die Schuhe zu schieben?
würdet ihr einen Heraklit noch am Leben treffen,
aber von eurem Namen keine Spur mehr finden.
und werde wegen meiner Lehre stets unvergessen bleiben.
Selbst wenn die Stadt Ephesus zerstört
und alle Altäre vernichtet würden,
so hätte mein Andenken eine bleibende Wohnstätte
in den Herzen der Menschen.
nicht die des Herakles.
Diese hat er stets bei sich.
Mir aber wird eine andere zuteil.
die eine vermählte sie dem Homer, die andere dem Hesiod,
und wer immer gut ist,
dem traut der Bildung Ruhm eine solche an.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_475.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)