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und sich vor dem Herrn niederwarfen.

4
Dann gingen sie wieder weg

und begaben sich an ihre Plätze
in Freude und Jubel und unermeßlichem Lichte.


21. Kapitel: Henoch erscheint vor Gott
1
Aber die Glorreichen, die ihm dienten,

verließen ihn nicht, weder bei Tag, noch bei Nacht;
sie standen vor dem Herrn vollzugsbreit.
Auch alle Scharen der Cherubim und Seraphim
blieben bei ihm um seinen Thron,
und die Sechsflügeligen bedeckten seinen Thron
und sangen vor dem Angesicht des Herrn.

2
Nachdem ich alles gesehen,

verließen mich die beiden Männer,
und fortan sah ich sie nicht mehr.
Sie ließen mich allein am Ende des Himmels;
da fürchtete ich mich und fiel auf mein Angesicht.

3
Da sandte der Herr einen von seinen Glorreichen zu mir, Gabriel.

Er sprach zu mir:
Sei getrost, Henoch!
Fürchte nicht die Heerscharen!
Folg mir
und bleib vor dem Herrn in Ewigkeit stehen!

4
Ich sprach zu ihm:

Wehe mir, mein Herr!
Meine Seele hat mich aus Schrecken verlassen.
Ruf mir die zwei Männer,
die mich an diesen Ort führten.
Ihnen vertraue ich,
und mit ihnen will ich vor den Herrn treten.

5
Da riß mich Gabriel weg,

gleich einem vom Sturme weggerissenen Laub,
und stellte mich vor den Herrn.


22. Kapitel: Henochs himmlische Gewandung
4
Da fiel ich nieder,

konnte aber den Herrn, Gott, nicht sehen.
Ich betete aber den Herrn an.

8
Und der Herr Gott sprach zu Michael:

Nimm Henoch
und entkleide ihn der irdischen Gewänder!
Salb ihn mit süßem Öl
und kleid ihn in die Gewänder der Glorie!

9
Und Michael entkleidete mich meiner Gewänder

und salbte mich mit süßem Öl.
Und dieses Öl war mehr, als strahlend Licht;