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So ziehen sie beständig fort bis Babylon,

das sie vernichten.

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Sie stoßen dort zusammen,

umschließen es
und gießen Sturmgewitter
und jeden Zorn darüber aus
und bis zum Himmel steigt der Staub, die Asche,
und alle trauern rings umher.

45
Die Übrigbleibenden geraten in der Sieger Sklaverei. –
46
Und Asien,

das du an Glanz und Glorie Babel gleichst!

47
Weh, Arme, dir,

daß du ihm also ähnlich bist!
Du schmücktest deine Töchter für die Buhlerei,
den Buhlen zu gefallen,
die ständig dich begehrten
und dir zum Ruhm.

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In allen ihren Werken,

in ihren Ränken ahmtest du die hassenswerte Hure nach;
darum spricht Gott:

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Ich schick dir Unglück, Witwenschaft

und Armut zu
und Hunger, Schwert und Pest,
um deine Häuser zu vernichten,
zur Schändung und zum Tod.

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Und deiner Stärke Herrlichkeit

welkt hin, wie eine Blume,
wenn sich die Flammenglut erhebt,
die über dich sich gießt.

51
Dann wirst du schwach und armselig von Plagen,

von Wundenschmerz gepeinigt;
du kannst nicht deine Mächtigen und Liebhaber
noch weiterhin empfangen.

52
Ja wäre ich so eifersüchtig über dich,

so spricht der Herr,

53
wenn du nicht meine Auserwählten

zu jeder Zeit gemordet hättest,
mit Jauchzen unter Händeklatschen
und ihres Tods in deinem Rausch dich rühmtest?

54
Schmück nur dein schönes Angesicht!
55
Des Hurenlohns am Busen wegen

wird dir vergolten.

56
So wie du’s meinen Auserwählten machst,

so spricht der Herr,
so tut an dir auch Gott
und liefert dich den Übeln aus.

57
Und deine Kinder sterben Hungers.

Du selber fällst durchs Schwert

Empfohlene Zitierweise:
Paul Rießler (Übersetzer): Esdras sechstes Buch. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_321.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)