Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 232.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
312
Man meldete auch dies dem König und er freute sich höchlich darüber;

denn nun erschien sein Vorsatz genau ausgeführt.
Es ward ihm auch alles vorgelesen,
und er bewunderte den Geist des Gesetzgebers in hohem Maß.
Er fragte den Demetrius, wie es komme,
daß kein Geschichtsschreiber oder Dichter daran gedacht habe,
ein so bedeutsames Werk zu nennen.

313
Da erwiderte jener:

Dies kommt davon, daß das Gesetz ehrwürdig und von Gott gegeben ist.
Und manche, die es vorhatten,
wurden von Gott geschlagen und gaben ihr Vorhaben auf.

314
Und er erzählte, er habe über Theopomp gehört,

daß er länger als dreißig Tage irrsinnig geworden sei,
als er in seine Geschichte
einiges von der früheren, aber mangelhaften Übersetzung des Gesetzes
aufnehmen wollte.
Als er wieder besser wurde, habe er zu Gott gefleht, ihm zu offenbaren,
weshalb ihn das Schicksal getroffen habe.

315
Da sei ihm im Traum geoffenbart worden,

der Grund sei der,
daß er in eitlem Unterfangen
das Göttliche unreinen Menschen mitteilen wollte.
Da habe er es aufgegeben und sei so wieder gesund geworden.

316
Und aus dem Munde des Tragödiendichters Theodektes hörte ich,

er sei an beiden Augen erblindet,
als er etwas aus der Schrift in ein Drama aufnehmen wollte.
Da er vermutete, daß ihn deshalb der Unfall getroffen,
habe er zu Gott gebetet
und sei nach längerer Zeit wiederhergestellt worden.


Abschied der Gesandten vom Hof
317
Nachdem der König, wie ich vorhin sagte, hierüber die Erklärung des Demetrius vernommen hatte,

verneigte er sich und befahl,
die Bücher in hohen Ehren zu halten und aufs sorgfältigste aufzubewahren.

318
Dann bat er die Übersetzer,

sie möchten doch nach ihrer Rückkehr nach Judäa recht oft ihn besuchen;
es sei jetzt freilich billig, sagte er, sie in die Heimat zu entlassen.
Wenn sie aber wieder kämen,
dann werde er sie nach Recht als Freunde behandeln
und ihnen die größte Achtung bezeigen.

319
Für ihre Entlassung ließ er großartige Vorkehrungen treffen,

indem er sich freigebig den Männern gegenüber bewies.
Er schenkte nämlich jedem drei der prächtigsten Gewänder, zwei Talente Gold,
einen Becher, ein Talent schwer,
und ein vollständiges Tischgedeck für drei Personen.

320
Er schickte auch dem Eleazar durch ihr Geleite

zehn silberfüßige Sessel nebst allem Zubehör,