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und daß ihm nichts, was auf Erden von Menschen insgeheim geschieht,
verborgen bleibt;
vielmehr ist ihm alles, was jemand tut, offenbar, ebenso die Zukunft.

133
Dies führte er nun genau aus und stellte es vor Augen.

So zeigte er,
daß niemand, der nur daran denkt, Böses zu tun, verborgen bleiben kann,
geschweige denn, wer solches wirklich tut;
dabei wies er durch das ganze Gesetz auf Gottes Macht hin.

134
Damit machte er also den Anfang;

dann zeigte er, daß, abgesehen von uns,
alle andern Menschen an viele Götter glauben,
obgleich sie selber viel stärker sind, als die von ihnen töricht Verehrten.

135
Denn sie fertigen Bilder aus Stein und Holz und sagen,

es seien Abbilder von solchen,
die etwas für ihr Leben Nützliches erfunden hätten.
Sie beten diese an, obwohl ihre Empfindungslosigkeit klar zutage liegt.

136
Sie handeln ja sehr unvernünftig,

wenn sie jemanden wegen seiner Erfindung zum Gott machen.
Denn sie stellten doch nur etwas Geschaffenes zusammen
und machten es gebrauchsfertig,
ohne daß sie selbst es erschaffen hätten.

137
Deshalb ist es eitel und töricht, seinesgleichen zu vergöttern;

denn auch jetzt noch gibt es viele Leute,
die erfinderischer und gelehrter als die frühern sind,
und doch denkt niemand daran, sie anzubeten.
Dabei meinen ihre Bildner und Dichter die weisesten der Griechen zu sein.

138
Was soll man vollends von andern törichten Völkern reden,

von den Ägyptern und ihresgleichen?
Diese setzen ihr Vertrauen auf Tiere,
und zwar meist auf Kriechtiere und auf wilde.
Sie beten sie an und opfern ihnen im Leben und im Tod.

139
Dies alles erwog nun der Gesetzgeber in seiner Weisheit;

denn Gott hatte ihn zur Erkenntnis aller Dinge befähigt.
Und so umgab er uns
mit undurchdringlichem Gehege und eisernen Mauern,
damit wir uns mit keinem der andern Völker irgendwie vermischten,
sondern rein an Leib und Seele und frei von törichtem Wahne blieben
und den einen und mächtigen Gott über alle Kreatur verehrten.

140
So nennen die Meister der Ägypter, die Priester,

die vieles erforschten und die Schriften benützten, uns „Gottesmenschen“,
ein Name, der den übrigen nicht zusteht,
sondern nur dem, der den wahren Gott verehrt;
die andern sind vielmehr Menschen der Speise, des Trankes und der Kleidung.

141
All ihr Sinnen flüchtet sich dahin.

Die Unserigen aber achten dies für nichts;
vielmehr befaßt sich ihre Forschung durchs ganze Leben
mit Gottes Wirksamkeit.

142
Wir sollten uns nicht durch Gemeinschaft mit andern beflecken