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weil die darin ausgesprochenen Ansichten heilig und ehrwürdig sind,
wie Hekataeus von Abdera sagt.

32
Gefällt es dir nun, König,

so möge an den Hohenpriester in Jerusalem geschrieben werden,
er solle aus jedem Stamm sechs ältere,
ihres Gesetzes kundige Männer von bestem Leumund entsenden,
damit wir, nach Prüfung des von der Mehrzahl übereinstimmend abgefaßten Wortlautes,
eine genaue Übersetzung erhalten,
und sie dann in einer der Sache und deines Entschlusses würdigen Art gut aufbewahren,
Heil dir in allem!


Briefwechsel zwischen dem König und Eleazar
33
Auf Grund dieser Eingabe befahl der König,

einen Brief an Eleazar hierüber zu schreiben
und ihm die Freilassung der Gefangenen mitzuteilen.
Er gab auch fünfzig Talente in Gold,
siebzig in Silber und eine Menge Edelsteine her,
wobei er den Schatzwächtern befahl,
den Künstlern die Auswahl zu überlassen.
Daraus sollten Krüge, Schalen,
ein Tisch und Gefäße als Geschenke angefertigt werden;
endlich gab er für Opfer und sonstige Verwendung hundert Talente geprägter Münze.

34
Bevor wir dir aber die Herstellung berichten,

müssen wir die Abschriften der Briefe mitteilen.
Der Brief des Königs hatte folgende Fassung:

35
„Der König Ptolemäus begrüßt den Hohenpriester Eleazar

und wünscht ihm Heil.
Viele Juden wurden von den Persern während ihrer Herrschaft aus Jerusalem verpflanzt
und in meinem Lande angesiedelt;
andere kamen mit meinem Vater kriegsgefangen nach Ägypten.

36
Von ihnen stellte er viele in das Heer ein

und gab ihnen höheren Sold;
ebenso übergab er ihnen feste Plätze,
die er zur Sicherung des ägyptischen Volkes angelegt hatte,
weil er die schon früher Ansässigen als treu erprobt hatte.
Auch wir zeigen uns seit der Regierungsübernahme gegen alle
und besonders gegen deine Landsleute milde.

37
Nun entließ ich mehr als 100 000 Gefangene,

indem wir ihren Herren den entsprechenden Geldwert zahlten
und dadurch zugleich das gutmachten,
was die Leidenschaft der Menge vielleicht gegen sie gefehlt hatte.
Hiermit glaubten wir fromm zu handeln.
Wir bringen so ein Dankopfer dem höchsten Gott dar,
der mein Reich in Frieden und größtem Ansehen in der ganzen Welt erhielt.
Ferner stellten wir die nach dem Alter Kräftigsten in das Heer ein
und verliehen den zu unserm Dienste Geeigneten
und den einer Vertrauensstellung am Hofe Würdigen Ämter.