Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 160.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
8
Herr! Wie ist’s?

Es trügt ja niemals deiner Gottheit Wort.
Weshalb vergiltst du dann dem Menschen?

9
Ich weiß:

Der Maulesel ist bei den Vierfüßlern
das unvernünftigste, boshafteste Geschöpf;
es gibt kein zweites mehr.

10
Und dennoch leiten wir ihn mit dem Zügel,

wenn wir es wollen.

11
Und du besitzest Engel.

Send sie zu ihrem Schutz!
So oft ein Mensch zur Sünde sich begibt,
pack ihn am Fuß!
Dann kann er nicht mehr gehen,
wohin er will.


8. Kapitel: Gottes Liebe zum Menschen
1
Gott sagt zu ihm:

Wenn ich den Fuß ihm hielte,
dann spräche er:
„Du tust mir nichts zulieb in dieser Welt“.
So überließ ich ihn nun seinem Willen;
ich lieb ihn ja.

2
Deswegen sandte ich auch meine heiligen Engel,

bei Tag und Nacht ihn zu bewachen.

3
Da sagte Sedrach:

Ich weiß es, Herr:
Du liebst an erster Statt von den Geschöpfen dein
den Menschen
und von den Vierfüßlern das Schaf,
den Ölbaum von den Bäumen,
die Rebe von den Pflanzen,
die Biene von den Flügeltieren,
den Jordan von den Flüssen
Jerusalem von Städten.

4
Und alles das liebt auch der Mensch, mein Herr.
5
Gott sagt zu Sedrach:

Ich frage, Sedrach, dich ein Wort.
Und sagst du’s mir,
dann helf ich dir,
stellst irgendwie du deinen Schöpfer auf die Probe.

6
Da sagte Sedrach:

Sprich!
Der Herr Gott spricht:

7
Wie viele Menschen kamen in die Welt,

seit ich das All geschaffen?