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5
Von allen Früchten magst du essen,

meid nur den Lebensbaum!
Denn issest du davon,
so wirst du sicher sterben.

6
Er aber überhörte dieses mein Verbot

und, von dem Teufel hintergangen,
aß er vom Baum.


5. Kapitel: Der Teufel
1
Und Sedrach sprach zu ihm:

Mein Herr!
Es täuscht sich über deinen Willen Adam,

2
Du hießest deine Engel Adam huldigen;

jedoch der Engel Erster hörte nicht auf dein Gebot
und huldigte ihm nicht.

3
Und du verbanntest ihn;

er achtete nicht dein Gebot
und ging nicht zum Gebilde deiner Hände.

4
Liebst wirklich du den Menschen,

warum hast du den Meister aller Missetat, den Teufel, nicht getötet?

5
Wer kann denn einen unsichtbaren Geist bekämpfen?

Er dringt wie Rauch in Menschenherzen ein
und lehrt sie alle Schlechtigkeit.

6
Er selber kämpft mit Gott,

mit dem Unsterblichen.
Was kann der Mensch, der elende, ihm anhaben?

7
Sei gnädig, Herr!

Tilg aus die Strafen!
Wenn nicht,
dann nehme mich auch zu den Sündern!

8
Erbarmst du dich der Sünder nicht,

wo bleibt alsdann dein Mitgefühl?
Wo deine Milde, Herr?


6. Kapitel: Adams Fall
1
Gott sagt zu ihm:

Du sollst es wissen:
Nur Leichtes hab ich ihm befohlen.

2
Ich machte ihn vernünftig,

zu einem Erben Himmels und der Erde
und übergab ihm alles.

3
Es floh ein jedes Tier vor ihm,

vor seinem Angesicht.

4
Er aber nahm das Meinige

und ward mir fremd,
ein Ehebrecher und ein Frevler.