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28
Da sprach der Herr zu Adam hin:

Ich dulde dich von dieser Stunde an
nicht länger mehr im Paradies.
Und Adam spricht:
Herr! Gib mir von dem Lebensbaum zu essen,
bis daß ich ausgetrieben werde!
Da spricht der Herr zu Adam:
Jetzt kannst du nichts davon bekommen.
Den Cherubim
und dem gewundenen Flammenschwerte ward befohlen,
vor dir ihn wohl zu hüten,
daß du von ihm nicht issest
und nicht unsterblich wirst in Ewigkeit.
Behalt den Kampf,
den dir der Feind hat eingegeben!
Doch gehst du aus dem Paradies
und hütest dich vor allem Bösen
und bist zum Sterben du bereit,
erweck ich dich
zur Zeit der Auferstehung.
Dann gibt man dir vom Baum des Lebens,
daß du unsterblich seist in Ewigkeit.

29
Nach diesen Worten hieß der Herr

uns aus dem Paradiese gehen.
Und euer Vater weinte vor den Engeln,
dem Paradiese gegenüber.
Die Engel fragten ihn:
Was sollen wir, Adam, für dich tun?
Da sagte euer Vater zu den Engeln:
Seht, ihr vertreibet mich.
Ich bitt euch nur:
Laßt aus dem Paradies
mich Wohlgerüche mitnehmen,
daß ich nach meinem Auszug
Gott Opfer bringen kann,
auf daß mich Gott erhöre!
Da nahten sich die Engel Gott und sprachen:
Jael, ewiger König!
Befiehl uns, Adam aus dem Paradies
ein Räucherwerk, wohlriechend, mitzugeben!
Und Gott ließ Adam kommen;
er durfte aus dem Paradies
ein wohlriechend Gewürz mitnehmen
und Sämereien zu seinem Unterhalt.
Da ließen ihn die Engel beide Arten sammeln:
Safran, Narde, Kalmus, Zimt
und Sämereien zu seinem Unterhalt.
Mit diesen ging er aus dem Paradies.