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im Süden und im Westen.
Da ging der Teufel in des Adam Teil,
worin die männlichen Tiere waren.
Es hatte Gott die Tiere auch auf uns verteilt;
die männlichen alle gab er eurem Vater
und mir die weiblichen.
So hütete ein jegliches von uns das Seine.

16
Da sprach der Teufel so zur Schlange:

Auf! Komm zu mir!
Ich will dir etwas sagen,
davon du Nutzen haben wirst.
Da kam zu ihm die Schlange,
und also spricht zu ihr der Teufel:
Ich hör, du seiest klüger als die andern Tiere;
ich komm gerade,
daß ich dich kennenlerne.
Ich finde dich bedeutender
als alle andern Tiere,
die mit dir Umgang haben.
Wie magst du doch den weit Geringeren verehren?
Was issest du vom Unkraut Adams und dem seines Weibes
und nicht von jener Paradiesesfrucht?
Wohlan! Wir wollen’s dahin bringen,
daß er des Weibes wegen aus dem Paradies vertrieben wird,
wie wir auch seinetwegen sind vertrieben worden.
Die Schlange spricht zu ihm:
Ich fürchte nur,
der Herr wird über mich in Zorn geraten.
Da spricht zu ihr der Teufel:
Hab keine Furcht!
Werd nur mein Werkzeug jetzt!
Dann rede ich durch deinen Mund ein Wort;
damit soll’s dir gelingen,
ihn zu verführen.

17
Die Schlange hing sich alsbald an die Paradiesesmauer.

Und um die Stunde, wo die Engel Gottes kamen,
Gott anzubeten,
nahm Satan die Gestalt des Engels an
und lobte Gott, den Engeln gleich.
Ich beug mich über jene Mauer
und seh ihn einem Engel gleich.
Er fragt noch: Bist du Eva?
Ich sagte: Ja, ich bin’s.
Er fragt noch weiter:
Was tust du in dem Paradies?
Ich sprach zu ihm:
Gott setzte uns herein, es zu bewachen
und auch davon zu essen.