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sehr reich an Hebraismen. Jüdischer Ursprung ist kaum fraglich. Der Verfasser muß in römischer Zeit gelebt haben; denn er kennt das römische Gladiatorenwesen V. 9 und die römische Kreuzesstrafe für Diebstahl V. 50 (s. J. Land, Anecdota Syriaca I 1852 IA. W. Frankenberg in Z.A.T. XV 226 ff.).

2 streiche vor „die Saaten“ das Wort „Wasser“, das aus Sirach 39, 21. 26 f stammt; es handelt sich hier bloß um menschliche Tätigkeiten. Diese sind wichtig, aber noch wichtiger ist Gott, der das Gedeihen gibt. 4 Nach der Gottesfurcht ist Elternliebe und Ehrfurcht vor dem Alter am wichtigsten, Sir 3, 12 f. 9 Gladiatorenspiele. 11 Die Warnung vor Ehebruch nimmt in allen Schriften dieser Art einen großen Raum ein, Spr 7, 11 Sir 9, 1 ff 23, 16 ff. 12 Die Dirnen lassen sich bezahlen; daher führt der Verkehr mit ihnen leicht zum Diebstahl, Spr 29, 3 Sir 9, 6. 13 Die Vorschriften für das Benehmen beim Gastmahl waren ein wichtiges Stück des Unterrichts bei den Weisen s. Spr 20, 1; 23, 29 f Sir 34, 12 ff. 14 Ebenso allgemein ist die Warnung vor Trägheit, Spr 19, 15 Sir 30, 37. 15 Sonst von Solon berichtet; s. Herodot I 137 16 Nichts ist beständig, Sir 7, 11 Spr 24, 16; 27, 4. 17 Allgemein ist auch die Warnung vor schlimmen Weibern Sir 25, 13 f. 19 Der Tod ist allen gemeinsam, Sir 8, 7. Eine seltsame Bitte. Wird der Feind arm, dann kann er sich bekehren und ein gutes Ende finden. 21 Sehr häufig ist in der Spruchliteratur die Warnung vor falschem Zeugnis oder vor Sykophantentum (Spr 1, 1 ff, 6, 19; 19, 5). 27 Die reichen Herren kümmern sich weder um ihre Sklaven noch um ihren Besitz, dessen Verminderung durch ungetreue Sklaven sie nicht merken. 33 Eine Klugheitsmaßregel für das Benehmen beim Gelage, Sir 8, 12; 29, 4 ff. 34 str. (die Söhne) „der Brüder“! Die Wertschätzung der uneigennützigen Brüder gegenüber den eigensüchtigen Söhnen findet sich auch sonst, Sir 43, 15; 35, 21. Sie können das Haupt nicht mehr an des Vaters treubesorgtes Herz legen. 37 Wohltätigkeit schützt vor Verwerfung, Sir 4, 1 ff 29, 11 Spr 14, 31; 17, 5; 19, 12. 39 Stehlen hier=Ehebrechen. 42 Ironisch gemeint. Der Jäger klagt um das Wild, das er nicht trifft, und trifft er es, dann ist es ein totes oder blutendes Tier. Das ist häßlich. 43 Der Verfasser gebraucht die Mehrzahl Götter, um sich den Anschein eines heidnischen Autors zu geben. Oder liegt eine falsche Deutung des hebräischen Plur. majest. „Gott“ vor? 44 Der heimatlose Fremdling war damals eine bekannte Erscheinung. Er ist nur dann willkommen, wenn er den Hausherrn und die andern Gäste freihalten kann. 47 Die Sitte der Tischgesellschaften war sehr verbreitet. Die Kosten dabei wurden abwechselnd von Einem bestritten; daher die Warnung davor, Sir 13, 2 ff. 48 Der Aberglaube war auch in der jüdischen Gemeinde verbreitet, Sir 31, 1 ff. 50 Die römische Kreuzigung. 54 Der Schwätzer schwebt täglich in Todesgefahr, Spr 10, 14 u. a. 56 Ende wörtlich wie Spr 17, 28. 65 Mahnung, seine Herkunft nicht zu vergessen. 66 Aufforderung zu vernünftigem Lebensgenuß. Der Satzteil (nach „solang du lebest“) „und dein Auge noch sieht und dein Fuß noch geht“ stammt aus V. 67 und steht hier an unrechter Stelle. 68 Das Hasten und Sorgen ist unnütz und gesundheitsschädlich und um so törichter, 69 als das von Gott bestimmte Maß des Lebens so schon kurz genug ist. 72 I. „Kinder“ st. Grundstücke. Das einzig bleibende Ergebnis des Lebens ist ein gesegnetes Andenken, Sir 39, 9. 75 Schlemmerei ist mit Weisheit unverträglich. 79 Unrichtig „Das Säugen macht die Schafe kühn“, s. Spr 29, 22 und 28, 25. 91 Besser, als aller Reichtum, ist Gesundheit. 103 Solche Verhaltungsmaßregeln finden sich auch bei Sir 38, 16 ff.