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Vielfach ist der Text ein Mosaik aus alttestamentlichen Stellen. Ein zweiter kleinerer Text unterscheidet sich vom ersten fast nur durch andere biblische Zitate. Inhaltlich ist das Ganze auffallend dürftig. In der Wertschätzung der Propheten und in der Betonung der Buße und göttlicher Barmherzigkeit zeigen sich essenische Züge. In wichtigen Stücken berührt sich das Werk mit dem „Buch des Lichtes“, das von einem karaitischen Gelehrten im 10. nachchristlichen Jahrhundert verfaßt wurde. Auffallend sind auch die Berührungen mit dem N. T. Ist das Buch alt, dann läßt sich seine Entstehung am besten in die Zeit von 18 v. Chr. verlegen.(S. Schechter, Fragments of a Zadokite Work 1910 Internet Archive. Revue Biblique N. S. IX 213 ff M. J. Lagrange, La secte juive de la nouvelle alliance au pays de Damas. R. H. Charles Apocr. and Pseudep II 785 ff. Beiträge z. Förderung christl. Theol. 27, 3. 1922. W. Stärk, Die jüdische Gemeinde des Neuen Bundes in Damaskus).

  • 1: 3 Der Tempel in Jerusalem wird als noch bestehend angenommen. 586–390 = 196 v. Chr. Ez 4, 5 gehen die 390 Tage (falsche Lesart) auf die Exilsdauer; LXX las richtig 190 Tage 6 Von 196–176 v. Chr. hellenisierende Hohepriester in Judäa. „Sie“ die Chasidim oder Frommen. 10 Herodes d. Gr. 37 v. Chr. bis 4 nach Chr. 11 „Grenzmark“, die Pharisäer nahmen am Gesetz und Kultus gewaltsame Änderungen vor.
  • 4: 6 Blut s. Henoch 7, 5 Jub 6, 9. 9 Am Sinai.
  • 5: 5 Das sichere Hans ist dem Verfasser das sadokitische Priestergeschlecht. 7 „Priester und Lev. und Sad.“; das „und“ fehlt in MT und LXX Ez 44, 15; dagegen steht es in Pesch u. Vulg.
  • 6: 1 Der Auszug nach Damaskus könnte um 171 v. Chr. stattgefunden haben. 11 „Reichtum“ essenischer Zug; sonst wird nur die Habsucht getadelt (Test. Levi 14, 6 Jub 23, 21).
  • 7: 1 Vermutlich gegen die Pharisäer und ihre Gesetzesauslegung gerichtet. „Zwei Weiber“ nicht direkt gegen Polygamie, sondern gegen Ehescheidung. 7 gegen Davids Lob 1 Kg 15, 5. 8 Dieser Vorwurf wird in Ps Sal 8, 13 gegen die Sadduzäer erhoben, hier gegen die Pharisäer; das Ganze ist recht unwahrscheinlich. 11 Ähnliche Ansichten werden sonst den Sadduzäern zugeschrieben. 12 „ihren hl. Geist“, sonst „Gottes Geist“. Pharisäische Kasuistik soll hier getadelt werden. 19 Der „Lichtfürst“ soll Uriel sein. Zwei ägypt. Zauberer Jannes und Jambres (2 Tim 3, 8 Ex 7, 11). „Die ersten“ Moses und Aaron.
  • 8: 1 Hellenistische Juden. 2 „öde“ durch die Syrer. Der heilige Gesalbte ist Aaron oder der Messias. 4 Der „Brunnen“ ist das Gesetz. 11 Praxis der Essener, die sich vom Tempel fernhielten.
  • 9: 1 Heute noch heißen in Persien die Judenviertel „Lager“. 5 Merkwürdige Exegese der Amosstelle. 8 Der „Stein“ bedeutet nicht, wie sonst, den Messias, sondern den religiösen Führer, der nach Damaskus gewanderten Büßer. 20 Javan = die Seleuciden und Ptolemäer. 21 „Mauer“ sonst der pharis. Zaun um das Gesetz. 35 Schule. 39 Herodes d. Gr.
  • 10: 10 Der Zensor erinnert an den Epimeletes der Essener und den Episkopos der Christen.
  • 11: 2 „Das Buch der Erklärung“ oder Hagu; soll dies rätselhafte Wort auf den Propheten Haggai zurückgehen?
  • 13: 3 am Sabbat. 10 In Jub 50, 8 das gleiche Verbot. 16 Jub 2, 29. 23 gegen Luk 14, 5. 24 Etwas Ähnliches bei den Samaritern und Karaiten. 26 gegen andere jüdische Vorschriften (Joma 84 b).
  • 14: 4 Vorwurf gegen die sadduzäischen Priester in Ps 8, 13. 13 gegen die rabbinische Meinung. 15 Dies stimmt mit der sadduzäischen Ansicht überein.
  • 15: 5 Buch Hagu. s. 11, 2.
  • 17: 5 Buch