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  • 20 s. 2 Chr 24, 20 Mt 23, 35 Luk 11, 51.
  • 21 s. 2 Sam 12, 1 ff.
  • 22 s. 1 Kg 11, 29; 12, 15; 15; 15, 29.
  • 23 s. 1 Kg 13, 4 ff.
  • 24 s. In 2 Chr 15, 1 wird Azarias ein Sohn Odeds genannt.


47. Zu den Psalmen Salomos

Die achtzehn Lieder gaben ein treues Bild der religiösen Stimmung innerhalb des palästinischen Judentums der letzten Zeit vor Christi Geburt. Sie stammen aus pharisäischen Kreisen (s. 9, 4 freie Wahl vgl. Jos. Ant. XIII 5, 9 „Die Pharisäer behaupten, nicht alles sei des Geschickes Werk; bei einigem stehe es vielmehr bei uns, ob es geschehe oder nicht. Die Essener lehren, das Geschick leite alles“). Ihre Ursprache war hebräisch oder aramäisch (s. E. Kautzsch, Pseudepigr. II 1903, 127 ff OLZ V 1902. R. H. Charles. Pseudep. II 1913, 625 ff).

  • 1: 1 Ich = die jüdische Gemeinde. Sünder = die heidnischen Syrer unter Antiochus Epiphanes und den spätern Seleucidenkönigen. 2 Der makkäbische Aufstand. 3 Auf die makkab. Siege folgt bitterste Enttäuschung der Frommen. 7 Das hasmonäische Herrschergeschlecht und sein sadduzäischer Anhang täuschten die Frommen lange über ihr wahres Wesen. 8 Sie wurden schlimmer, als die heidnischen Seleuciden.
  • 2: 1 Pompejus im Jahr 63 v. Chr.(Jos. Ant. XIV 4, 2 ff Bell. Jud. 1, 7, 3 Tacit. Hist. V 9). 21 s. Ps 89, 40. 25 Der Drache = Pompejus. 29 Pompejus der „Große“ wurde auf der Flucht vor Cäsar am Casiusberg bei Pelusium ermordet und blieb einige Zeit unbestattet (Dio cass. Hist. Rom 42, 3–5. Plutarch Pomp. 79 ff).
  • 3: 1 Dem Frommen (Pharisäer) dient das Unglück zum Heil. 9 Den Ungerechten (Sadduzäer) stürzt es in Verzweiflung. 11 im Gericht.
  • 4: 1 „Du Unheiliger“ = Aristobul II 66 bis 63 v. Chr. (s. Jos. Ant. XIV 2. XV 5.) „Der Rat der Frommen“ = die hl. Gemeinde. 11 Die frommen „Häuser“ der Familien werden verführt. Die „Genossen“ sind die Gläubigen. 13 Durch Verführung der Frauen und Töchter zerstört er das Familienleben. Dem Alexander Jannäus, dem Begünstiger der sadduzäischen Partei, wurde Unzucht vorgeworfen. (Jos. Ant. XIII 14, 2).
  • 5: 1 Ein Lied zur Zeit einer Dürre.
  • 7: 1 In Feindesnot; vielleicht durch des Pompejus Einfall veranlaßt.
  • 8: 1 „Zum Sieg“ richtiger „zur gottesdienstlichen Feier“. 2 Die Römer. 7 Die Frommen. 8 Die Sünden der regierenden Parteien. 9 s. Is 65, 4. 13 s. Is 64, 5. 16 s. Is 46, 11 Pompejus. 18 Die Gegner Aristobuls II heißen das römische Heer willkommen und übergeben ihm Stadt und Burg (Jos. Ant. XIV 4. 1. 2. 4). 23 Es erfolgte trotzdem ein allgemeines Blutbad (Jos. Ant. XIV 4, 4.) 24 Aristobul wurde mit seinen Kindern nach Rom verbracht (l.c. XIV 4. 5).
  • 10: 9 s. Ps. 130.
  • 11: 1 Der Inhalt entspricht zum Teil Baruch 5, 1 ff.
  • 13: 3 Die Jerusalem belagernden Römer unter Pompejus.
  • 15: 8 Die Frommen tragen ein Zeichen zur Rettung, 10 die Sünder zur Verdammung.
  • 17: 6 Die hasmonäischen Könige (Jos. Ant. XIV 3. 2). 8 Aristobul wurde samt seinem Schwiegervater Absalom und seinen Kindern in die Gefangenschaft geschleppt 14 und in Rom im Triumph aufgeführt (Jos. Ant. XIV 4. 5). 11 Pompejus. 15 Die Brudersöhne, die seit Hyrkan beschnittenen Edomiter. „Mischvölker“ Ammoniter und Moabiter (s. Neh 13, 1). 19 Eine große Dürre, durch die Schuld der hasmonäischen Frevler veranlaßt, nötigte viele Fromme zur Auswanderung. (Eine solche erfolgte auch unter