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„abgefallenen Söhne“ vielleicht der letzte hasmonäische Hohepriester Hyrkan und sein Freund Antipater, des Herodes Vater. Gegen die beiden herrschte bei den Juden großer Groll (Jos. Ant. XIV 9, 3; 8, 4). 28 Wahrscheinlich eine spätere christl. Überarbeitung eines ältern Stückes. 29 Die Drachenschwärme sind im Talmud Babli Synh. 97 b erwähnt: „Rab Chanun bar Tachlifa ließ Rab Josef wissen: Einst traf ich jemanden, der eine Rolle, auf aramäisch geschrieben und in der hl. Sprache abgefaßt, besaß. Ich fragte ihn: Wie kam diese in deine Hände? Er sagte zu mir: Ich war in persischen Kriegsdiensten und da fand ich sie unter persischen Schriften. In ihr stand: „Nach 4191 Jahren seit der Weltschöpfung wird die Welt verwaist sein. Zunächst folgen die Drachenkämpfe, dann die Kämpfe des Gog und Magog, und die übrige Zeit ist die messianische. Eine neue Welt aber schafft der Heilige erst nach siebentausend Jahren“ (s. M. Buttenwieser, Die hebr. Elias-Apokalypse 1897, 57 f). Diese arabischen Schwärme mögen die Heere des palmyrenischen Fürsten Odenathus 264 n. Chr. sein. 30 Die Karmanier sind wohl die Perser unter Sapor I. (241–272 n. Chr.); sie heißen so, weil die Sassaniden aus Karmanien stammten. Nach dem Sieg über Kaiser Valerian 260 n. Chr. überfluteten die Perser aufs neue die römischen Provinzen und drangen tief nach Kleinasien vor. Da trat ihnen Odenath mit Erfolg entgegen und nötigte Sapor I. zum Rückzug. 30 Das Land der Assyrier ist, wie auch sonst oft, Syrien. 33 „ihnen“, den Arabern; „einen Mann“; Odenath wird getötet. 34 Die „Wolke“ bedeutet wohl die Schwärme der Gothen, die in Kleinasien einfielen. 35 s. 3 Sib 334; 5, 155. 158 Apok. 8, 10. 38 Zenobia, Gothen und andere Barbarenvölker (Hilgenfeld, Messias Judaeorum 1869, 378 ff). 39 Kaiser Gallienus, der aus dem Osten zurückkehrt. 40 Ankündigung des Weltendes. 41 „fliegende Schwerter“ s. 3 Sib 673. 43 Babylon = Rom. – Das Ganze dürfte eine christl. Überarbeitung einer Weissagung sein, die sich auf die Angriffe der Araber gegen Herodes d. Gr. und das unter ihnen angerichtete „gewaltige Blutbad“ (Jos. Ant. XV 5, 1–4) ums Jahr 32 v. Chr. bezog. Vielleicht stand schon darin das Wort Karmanier oder Karmonier; Ptolemäus nämlich kennt ein arab. Karman Basileion. Auch in Jemama gibt es ein Karama und ein Karman. 53 Die Ermordung der Auserwählten mag sich auf die seleucidischen Verfolgungen beziehen. 57 Die Hungersnot dürfte die vom Jahr 44–43 v. Chr. sein (s. 1, 10).

  • 2: 1 Die Weissagung mag sich auf das Blutvergießen und die Hungersnot nach Cäsars Tod 44 v. Chr. beziehen, s. 22. 36 „Die Diener des Herrn“ sind israelitische Priester, s. Joel 1, 9. Damals, nach 44 v. Chr., kamen schwere Heimsuchungen über Judäa, so die Bedrückung durch Cassius 43 v. Chr. (Jos. Ant. XIV 11, 2), der Einfall der Parther 40 v. Chr., die Eroberung Jerusalems 38 v. Chr. durch Sosius, das Ende der Hasmonäerherrschaft (Jos. Ant. XIV 16, 1 ff XV 1, 1. 2), das furchtbare Erdbeben in Judäa (Jos. Ant. XV 5, 2) ums Jahr 31 v. Chr., die Arabereinfälle und das unter den Juden angerichtete „gewaltige Blutbad“ (Jos. Ant. XV 5, 1) im gleichen Jahr 31 v. Chr.


23. Zu Eupolemus

Eupolemus, ein Jude, gibt eine farbenreiche freie Wiedergabe der biblischen Geschichte. Das erste Bruchstück (Euseb praep. ev. IX 26 Clem. Alex. Strom I 23. 153) bezeichnet Moses als den ersten Weisen, der den Juden die Buchstabenschrift