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bevor, ein Ort, der weder durch Regen, Schnee, noch Hitze belästigt werde... den Schlechten verheißen sie einen dunkeln, frostigen Winkel“. Das Fortsein oder Vorhandensein von Kälte hat nur einen Sinn bei Anwesenheit der Körper. 27 s. Joh 16, 20. 31 Hebr 11, 38. 34 Den Messias Joh 17, 12. 35 Der Messias ist also noch nicht erschienen; kein christlicher Zug. 36 Schatten = Vergänglichkeit; „ich zeuge“ = kündige an. 37 wörtl. „rief“ = konditionell „danket ihm, wenn er euch gerufen haben wird. 38 s. Mt 26, 29 Apok 7, 4 ff. 39 s. Eph 6, 12; 1 Petr 2, 9, Apok 7, 9. 43 Der Messias s. Hermas Sim. 9, 6. 1 „Ich sehe einen Zug von Männern nahen; darin war ein Mann an Größe erhaben, so daß er den Turm überragte“ (der Sohn Gottes und Herr des Turmes). 47 „Der Gottessohn“ heißt der Messias auch in 4 Esdr 7, 28; 13, 32. 37. 54; 14, 9.


22. Zu 6 Esdras

Das sechste, nur lateinisch überlieferte Esdrasbuch, auch 15. und 16. Kapitel des 4 Esdras genannt, geht auf eine griechische Vorlage und diese auf einen hebräischen Grundstock zurück, der sich in Satzbau und Stilistik deutlich verrät. Das Ganze ist nicht einheitlich. Der erste Teil (1, 1–13) richtet sich an die sündhafte Welt, die Gottes Volk besonders in Ägypten verfolgt. Der zweite (1, 14–19) bedroht die ganze Welt wegen ihres Übermuts (1, 18) mit Strafen. Der dritte Teil (1, 22–27) kündigt den abgefallenen Juden Strafen. Das vierte Stück (1, 28–45) berichtet von Kämpfen der Araber und Karmanier, von furchtbarem Blutbad und greulicher Verwüstung und der Zerstörung Babylons. Das fünfte Stück (1, 46–63) bedroht Asien mit schweren Plagen wegen der Auserwählten Gottes. Die Zerstörer Babylons werden Asien verwüsten. Der sechste Abschnitt (2, 1–35) droht Babylon, das hier noch nicht zerstört ist, mit Asien, Ägypten und Syrien Verwüstung an. Der siebte Teil (2, 36–78) wendet sich an die Priester, dann an die Sünder und besonders an die Händler und droht diesen ein Gericht an; dann empfiehlt er Demut (2, 54) und offenes Sündenbekenntnis (2, 64) und ermutigt für die kommende Verfolgung die Auserwählten (2, 69) und die Proselyten (2, 71 f). Die Sprache und der Inhalt klingen vielfach an die des A. und N. T. an, ebenso an 4 Esdras und die Sibyllinen. Das Buch macht an manchen Stellen einen gewaltigen, hinreißenden Eindruck. Es fehlt darin jeder Hinweis auf spezifisch Christliches, vor allem auf Christus; dagegen weist es manche streng jüdische Züge auf, so den Hinweis auf die Abgefallenen und den jerusalemischen Tempel (1, 25), auf die Priester (2, 36), auf das Verbot des Götzenopferfleisches (2, 69) und die Proselyten (2, 71). Die einzelnen Stücke, von jüdischer Hand verfaßt, stammen aus verschiedenen Zeiten (E. Hennecke, Neutest. Apokr. 1904, 305 ff. Libri apocr. V. T. ed. O. Fr. Fritzsche, 1871, 640 ff).

  • 1: 10 Nicht unwahrscheinlich wird hier auf eine Judenverfolgung unter Ptolemäus XIII Auletes nach seiner Zurückführung durch Gabinius 55 v. Chr. angespielt. (A. Bludau, Juden im alten Alexandrien 1906, 65). 13 Vielleicht ist hier die Hungersnot im Jahre 44–43 v. Chr. gemeint (Appian civ. IV 61). 14 Vielleicht sind die Wirren nach Cäsars Ermordung 44 v. Chr. gemeint. 17 s. Koh 10, 15 „Der Tor versteht nicht, in die Stadt zu gehen.“ Bedeutet dies Anschluß an die heilige Stadt Jerusalem und ihre Religion? 25 Sind die