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zusammenkommt, enthält ein doppeltes Gehege, das eine für die Männer, das andere für die Frauen.“ Ferner wird die eheliche Verbindung eine Sünde genannt (§ 25); vgl. Jos B. J. II 8, 2 „Es herrscht bei ihnen Verachtung der Ehe“. (E. Kautzsch, Pseudepigr. II 506 ff, R. H. Charles, Apocr. and Pseud II 1913, 123 ff. C. Tischendorf, Apocalypses Apocryphae 1866, 1 ff).

1 Andere Handschriften lesen Adiaphotos „der Lichtlose“. 3 Sohn des Zornes s. Eph 2, 3. In Gen 4, 25 tritt Seth an Abels Stelle, hier an die Kains. 8 Die Zahl 72 ist eine symbol. Zahl. 9 Der Lebensbaum s. Henoch 24, 3 Test. Levi 18, 11 Apok. 22, 2. 13 Diese kurze Apokalypse ist echt jüdisch. Das „böse Herz“ gehört zur späteren jüdischen Theologie. 14 „Der Tod, der große Zorn“ s. Rom 5, 14; 4 Esdr 4, 30. 17 „Engelsgestalt“ s. 2 Kor 11, 14. 29 Jael = Der Herr ist Gott. 36 „Vater des Lichtes“ s. Jak 1, 17. Der acherontische See wird auch bei Plato, Phädon § 113 A (173 a) erwähnt: „Zum acherontischen See kommen die Seelen der vielen Verstorbenen, bleiben eine Zeitlang dort ... und kommen wieder zu den Geschlechtern der Lebendigen“ 38 Der Text ist vielfach verwirrt; hier ist der armenische vorzuziehen. 43 Die Freude am 7. Tag ist echt jüdisch.


9. Zur Sedrachapokalypse

Dieses Werk lehnt sich inhaltlich an das Buch Iob, das vierte Esdrasbuch und die Baruchapokalypse an. Es enthält eine Art Theodizee. Besonders nahe berührt sich das Werk mit der Esdrasapokalypse. Das Buch ist später christlich überarbeitet worden. Die Entstehungszeit ist völlig unbekannt. Übrigens liegen Anzeichen vor, als ob der griechische Text auf eine hebräische Vorlage zurück ginge (s. Texts and studies II 2, 3 M. Rh. James. On the Apocalypse of Sedrach 1893, 127 ff).

Das erste Kapitel samt der Überschrift entstammt einer Homilie über die Liebe; es ist christlichen Ursprungs.

  • 2: 1 Hier beginnt die Apokalypse.
  • 4: 2 „so schnell“ im Sinn von übereilt.
  • 6: 3 s. Gen 9, 2. 5 „einem Fremden“ d. i. einem Götzen.
  • 7: 2 „Das Himmlische“ die himmlischen Beschlüsse und Gewalten. 4 Ergänze: „Gott sprach“. 5 Anspielung auf die Regeln?
  • 8: 1 Liebe setzt Freiheit voraus.
  • 9: 1 Hier vertritt der Gottessohn die Stelle des Michael in dem Testament des Abraham. 9–13 christlich. 2 „Pfand“ die Seele.
  • 11: 2 wörtlich „dein Haar gleicht Theman, dritte Augen Bosor“. Theman dürfte mit timma „Vogel“, Bosor mit boser verwechselt sein. 4 als stammelndes Kind. 14 unklarer Text. 16 „hieher“ in den Himmel. 17 „sternengleich“ erinnert an den Kometen, den Haarstern.
  • 14: 6 Essenische Taufe (s. Jos. B. J. II 8, 7. 1) 10 Christliches Stück. 16 „Erleuchten“ in himmlischen Dingen unterrichten.


10. Zur Apokalypse des Sophonias

Das Werk ist jüdischen Ursprungs; später wurde es christlich überarbeitet. Es ist eng verwandt mit der anonymen Apokalypse; besonders auffallend ist die Übereinstimmung von Soph 1, 3 ff mit 12, 5 des anonymen Werkes. Dieses anonyme Stück ist vielleicht nur eine andere Rezension der Sophoniasapokalypse. Es ist gleichfalls ein jüdisches und zwar essenisches Werk; dafür spricht besonders das Sündenregister mit seiner Betonung der caritativen Pflichten