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Abraham (Euseb Praep ev IX 17). Nun findet sich daneben (Euseb. IX 18) ein kürzeres, aber wesentlich gleichlautendes Stück und dieses will Alex. Pol. „einer anonymen Schrift“ entnommen haben. Darin wird der Garizim als „Berg des Höchsten“ bezeichnet. Dies weist auf einen Samaritaner hin, während Eupolemus Jude war, wie Euseb. (Hist. eccl. VI 13 7) und Hieronymus (De viris illustr. 38) bekunden. (C. Müller, Fragm hist. Graec. III 207 ff, J. Freudenthal, Alexander Polyhistor 1875, 82 ff)

1 2 s. Sibyll. III 97 f 102 156. 3 Kamarina die Mondstadt. Uria das Ur der Chaldäer Gen. 11, 28 in Nordmesopotamien. 5 Gen. 14, 1 ff. 10 Gen. 11, 10. 16 Kanaan ist nach 9, 10, 15 der Vater Sidons. Bel = Noe, Chus = Kusch oder Äthiopien; Asbolos, der Schwarze, Rußige, Beiname für Kusch.


3. Zur Apokalypse Abrahams

Die nur in der altslavonischen Literatur erhaltene Schrift zerfällt deutlich in zwei Teile. Der erste Teil 1–8 erzählt Abrahams Bekehrung zum wahren Gottesglauben. Der zweite Teil 9–32 enthält Offenbarungen über die Zukunft des Abrahamstammes. Der Charakter des Buches ist, abgesehen von Kap. 29, dem Werk eines christlichen Ebioniten, ganz jüdisch. Ursprünglich war es wohl aramäisch geschrieben. Es dürfte Essenerkreisen entstammen. Darauf weist die Prädestinationslehre und die Engellehre sowie die Nichterwähnung der leiblichen Auferstehung. Die hohe Einschätzung des Abrahamopfers widerspricht nicht einem essenischen Ursprung. Denn die Essener waren im Prinzip gar keine Gegner der Opfer. Was sie bekämpften, war nur die sittlich verdächtige Priesterschaft (s. Jewish Encyclopaedia V 230). Das Buch steht der „Himmelfahrt des Isaias“ sehr nahe, ebenso dem „Testament des Abraham“ (s. G. H. Box, The Apocalypse of Abraham 1919, G. N. Bonwetsch in Studien zur Geschichte der Theologie und Kirche I 1898).

  • 1: 1 Ein paar Glieder fehlen in der Ahnenreihe: Peleg, Eber, Sela s. Gen 11, 10–16. 2 Nachor, nicht Oheim, sondern Bruder Abrahams vielleicht Glosse (fehlt in einer Handschrift). 4 Merumat „der Trügerische“ (s. G. Dalman, Aram. neu-hebr. Wörterbuch 1901, 385 r. Z. 6 v. u.) oder „Zerbrechliche“ im Gegensatz zu Nachon „der Feste“.
  • 2: 3 Paddan-Aram (Gen 25, 20); 37, 25. 7 Der Gurfluß vielleicht der Saocorasfluß.
  • 3: 7 s. Weish 13, 16.
  • 4: 3 s. Hebr 7, 7.
  • 5: 3 s. Is 44, 15 Weish 13, 2. 4 Barisat „Sohn des Feuers“. 13 Wein mit Milch gemischt s. Hl 5, 1 Is 55, 1. 12 Zucheus vielleicht „Der Glänzende“. 14 Joavon vielleicht der babylonische Oannes (Jonton).
  • 8: 7 Diese Erzählung beruht auf der Deutung von Ur Kasdim (Gen 11, 31; 15, 7) als „Feuer der Chaldäer“.
  • 9: 1 s. Gen 15, 1 ff. 5 Gen 15, 9 6 Gottesfreund s. 2 Chr 20, 7, Is 4, 8 Jak 2, 23.
  • 10: 2 s. Ez 1, 28 Dan 8, 17; 10, 8 f. 4 Jaoel ist Stellvertreter Jahwes. 9 Sieben Himmel s. Himmelf. Is 6, 13; 7, 27. Ex 23, 21. Jaoel erscheint hier in der Rolle Michaels. 10 Die vier Lebewesen gehen auf Ez 1, 1 ff; 10, 20 zurück; sie tragen den Thron Gottes. „Gesang“ geht auf Ps 42, 9 zurück. „Die siebte Nachtstunde der Menschen“ ist die Stunde nach Mitternacht. Nach jüdischer Tradition singen die Engel bei Nacht und schweigen bei Tag; s. Luk 2, 13. 11 Leviathan, das Seeungeheuer, ist ihm samt allen Reptilien unterworfen s. Apoc. 12, 7 ff. Der Engel kann auch die Schrecken des Hades und des Todes beseitigen s. Apoc. 20, 13 f. 13 Die Toten sind die Götzenbilder. 14 Land