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Lachst du mich aus, Verfluchter?

7
Er sagte:

Ich bitt dich, König;
ich lachte deinetwegen nicht,
nur wegen des verfluchten Greises
und seines Sohns, des armen Jünglings;
denn nach drei Tagen wird er sterben
und jetzt will ihn der Alte
noch schmählich aus dem Wege räumen.

8
Ich frage:

Ist’s wahr?
Der Dämon sagt:
Ja, König.

9
Ich ließ den Dämon abtreten

und dann den Alten mit dem Sohne kommen.
Hierauf ermahnt ich sie,
sich auszusöhnen.

10
Zum Alten aber sagte ich:

Bring nach drei Tagen wieder deinen Sohn hierher!
Und sie verneigten sich
und gingen weg.

11
Dann ließ ich wieder den Ornias vor mich führen

und sprach zu ihm:
Sag mir!
Woher weißt du,
daß nach drei Tagen dieser Jüngling stirbt?

12
Er sprach:

Wir Dämonen, wir wandeln an dem Himmelsfirmament
und fliegen mitten durch die Sterne hin;
da hören wir die Ratschlüsse,
die Gott für Menschenseelen festgelegt.

13
(Dann gehen wir hin, verwandeln uns

und töten mit Gewalt
oder Feuer oder Schwert oder Unglücksfall.)

14
Ich frage ihn:

Sag mir!
Wie könnet ihr als Dämonen zum Himmel fahren?

15
Er sprach zu mir:

Was in dem Himmel sich ereignet,
geschieht auch auf der Erde.
Es gibt ja Fürstentümer, Herrschaften und Mächte,
die oben fliegen
und die des Eintritts in den Himmel schon gewürdigt werden.

16
Wir Dämonen dagegen werden müde,

weil wir zum Ausruhen keine Stätte haben;
so fallen wir herab, wie Blätter von den Bäumen.
Die Menschen, die uns sehen, meinen,
es fallen Sterne von dem Himmel.