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12. Kapitel
1
In jener Zeit kam das memphitisch Weib, des Petephris Gemahlin,

auf einem Wagen reich geschmückt;
es hatten die Eunuchen ihr von mir berichtet.

2
Sie sagte ihrem Mann,

der Händler sei durch einen Jüngling der Hebräer reich geworden:
„Man sagt, sie hätten ihn aus Kanaan gestohlen.

3
Jetzt üb Gerechtigkeit an ihm

und nimm den Jüngling in dein Haus!
Dann segnet der Hebräergott auch dich;
denn Himmelsgnade ruht auf ihm.“


13. Kapitel
1
Und Petephris, der ihren Worten glaubte,

befahl dem Händler, ihn zu bringen:
er sprach zu ihm:
Was höre ich von dir,
du stehlest Leute aus dem Lande Kanaan,
um sie als Sklaven zu verkaufen?

2
Da fiel der Händler ihm zu Füßen

und bat ihn flehentlich:
Ich bitt dich, Herr.
Ich weiß nicht, was du sagst.

3
Er fragte:

Woher ist der hebräische Sklave?
Er sprach:
Mir gaben ihn die Ismaeliten bis zu ihrer Rückkehr.

4
Er aber glaubt ihm nicht

und er befiehlt, ihn nackt zu schlagen.
Er aber bleibt dabei;
da sagte Petephris:
Man führ den Jüngling vor!

5
Ich ward hereingeführt,

und ich verbeugte mich vor Petephris;
er war der Dritte bei dem Pharao an Würde.

6
Da nahm er mich beiseite

und sprach zu mir:
Bist du ein Sklave oder Freier?

7
Ich sprach: Ein Sklave.

Er fragte mich: Ja wessen denn?

8
Ich sagte ihm: Der Ismaeliten.

Er sprach:
Wie wurdest du ihr Sklave?
Ich sprach:
Sie kauften mich aus Kanaan.

9
Er sprach: „Du lügst“

und ließ mich nackend schlagen.