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mag auch ein Mann in Neid, in Sklaverei geraten,
verleumdet werden,
der Herr, der in ihm wohnt, um seiner Keuschheit willen,
errettet ihn vom Übel.

4
Der Mensch wird ja auf jede Art erhöht,

sei’s durch ein Werk, sei’s durch ein Wort,
sei’s in Gedanken.

5
Die Brüder wissen ja,

wie mich mein Vater liebte.
Ich überhob mich nicht in meinem Herzen.

6
Ich war zwar noch ein Kind

und hatte schon die Gottesfurcht im Herzen.
Ich wußte: Alles ist vergänglich.
Ich selbst erhob mich nie in böser Absicht;
ich ehrte meine Brüder.
Als ich verkauft ward,
bezwang ich mich aus Rücksicht nur auf sie
und sagte nicht den Ismaeliten,
ich sei ein Sohn des Jakob, eines großen mächtigen Mannes.


11. Kapitel
1
Habt also Gottesfurcht bei euren Werken!

Ehrt eure Brüder!

2
Denn jeder, der des Herrn Gesetz befolgt,

wird auch von ihm geliebt.
So kam ich zu den Indokolpiten
mit jenen Ismaeliten.
Sie fragten mich: Bist du ein Sklave?
Da sagte ich, ich sei ein Haussklave,
nur, um nicht meine Brüder zu beschämen.

3
Da sprach der Älteste von ihnen:

Dein Äußeres spricht gegen dich;
du bist kein Sklave.
Ich aber blieb dabei,
daß ich ihr Sklave wäre.

4
Wir kamen nach Ägypten;

da stritten sie um mich,
wer mich um Geld erstehen und bekommen sollte.

5
Deshalb beschlossen sie,

ich soll bei ihrem Händler in Ägypten bleiben,
bis sie mit ihren Waren wiederkämen.

6
Da gab der Herr mir in des Kaufmanns Augen Gnade

und er betraute mich mit seinem Haus.

7
Gott segnete durch meine Hand den Mann

und gab ihm reichlich Silber, Gold und Sklaven.

8
Ich war drei Monate fünf Tag bei ihm.