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doch meiner Väter Gott bewachte mich.
Sie stießen mich in eine Grube:
der Höchste aber führte mich herauf.

5
Ich wurde in die Sklaverei verkauft;

da gab der Herr mir Freiheit.
Ich ward gefangen;
da half mir seine starke Hand.
Vom Hunger wurde ich gequält;
da nährte selber mich der Herr.

6
Ich war allein;

da tröstete mich Gott,
und krank
und da besuchte mich der Höchste.
Ich war im Kerker
und da erwies mein Gott mir Huld,
in Banden
und er befreite mich.

7
Ich ward verleumdet;

er führte meine Sache;
von den Ägyptern bitter angefeindet,
und er befreite mich;
von meinen Mitgefangenen beneidet,
erhöht er mich.


2. Kapitel
1
Und so vertraut des Pharao Oberkoch sein Haus mir an.
2
Ich kämpfte gegen ein schamloses Weib,

das mich zur Sünde mit ihr drängte.
Doch Israels, meines Vaters, Gott
bewahrt mich vor der Feuerflamme.

3
Ich kam in das Gefängnis, ward geschlagen und verspottet.

Da ließ der Herr mich bei dem Kerkermeister Gnade finden.

4
Der Herr verläßt nicht, die ihn fürchten,

im Dunkeln nicht
und nicht in Banden
und nicht in Trübsal, nicht in Not.

5
Es schämt sich Gott nicht wie ein Mensch;

noch zagt er wie ein Menschenkind;
noch ist er schwach gleich einem Erdgeborenen.

6
An allen Orten ist er da;

er tröstet auf verschiedene Art,
wenn er sich eine kurze Zeit entfernt,
um einer Seele Sinn zu prüfen.

7
In zehn Versuchungen fand er mich wohlerprobt;

in ihnen allen hielt ich aus.
Es ist die Ausdauer ein starker Zauber;
viel Gutes gibt auch die Geduld.